"'Keine Bewegung!' ist knallige Pop-Art, ein ungemein eingängiges Vergnügen." The New Yorker
Denis Johnson, der literarische Meister, brilliert hier zur Abwechslung mit einem rabenschwarzen, höllisch komischen Thriller um den sympathischen Friseur und Hawaiihemdträger Jimmy Luntz aus Alhambra, Kalifornien, der sich mit einer schönen Barbekanntschaft aufmacht, 2,3 Millionen Dollar zu ergaunern. Wie es das beliebte Genre will, sehen einige Leute das gar nicht gern. Skrupellose Leute mit großkalibrigen Waffen. Und mit sehr viel weniger Humor als Denis Johnson ...
Denis Johnson, der literarische Meister, brilliert hier zur Abwechslung mit einem rabenschwarzen, höllisch komischen Thriller um den sympathischen Friseur und Hawaiihemdträger Jimmy Luntz aus Alhambra, Kalifornien, der sich mit einer schönen Barbekanntschaft aufmacht, 2,3 Millionen Dollar zu ergaunern. Wie es das beliebte Genre will, sehen einige Leute das gar nicht gern. Skrupellose Leute mit großkalibrigen Waffen. Und mit sehr viel weniger Humor als Denis Johnson ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2010Literatur I So weit, wie jetzt viele behaupten, war der Weg gar nicht für Denis Johnson von seinen dickleibigen, düsteren Epen zum kleinen Pulp-Roman "Keine Bewegung!" (Rowohlt, 17,95 Euro). Wer sich an die bizarren Geschichten in "Jesus' Sohn" erinnert, dem kommt der Friseur Jimmy Luntz ziemlich vertraut vor, der Spielschulden hat, ein geborener Loser ist und in einer Bar in Bakersfield eine schöne Indianerin namens Anita trifft. Es wird nicht nur mit Revolvern geschossen, auch die Dialoge sind bisweilen waffenscheinpflichtig, und bei der Schnitzeljagd zwischen Mafiosi, Kleinstadthonoratioren und dem armen Jimmy muss die Polizei leider draußen bleiben. Auch der rot-schwarze Buchumschlag passt: Blut und Noir, angerührt mit einem ausgeprägten Sinn fürs Absurde.
pek
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
pek
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Hingerissen zeigt sich Katharina Granzin von diesem Prosa-Comic, die sie als "präzise und locker gearbeitete literarische Etüde" feiert, als eine nachgerade optimale Verbindung aus ausgefuchster Meta-Ironie und Lakonie. Die Geschichte sei, schreibt sie, als Serie für die Zeitschrift "Playboy" entstanden, es gehe um einen Loser und zwei Frauen. Natürlich müssen, wie es die Gesetze der Pulp Fiction (und darum handele es sich hier) verlangen, irgendwann auch Blut und Hirnmasse spritzen. Das alles ist aber eben so cool und abgeklärt präsentiert, dass die Kritikerin vor Freude Purzelbäume schlägt und am Ende auch die Übersetzerin noch heftig herzt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
'Keine Bewegung!' ist knallige Pop-Art, ein ungemein eingängiges Vergnügen. The New Yorker