Sicher ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass im politischen Diskurs die Bedeutung einer wichtigen Fragestellung gerne mit dem Hinweis verstärkt wird, dass man im Falle einer falschen Entscheidung eine Spaltung der Gesellschaft riskieren würde. Mit einer derartigen Drohkulisse kann man in einer Gesellschaft zumindest diffuse Angstzustände auslösen und damit auch die Meinungsbildung beeinflussen.Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher vertrat einmal die Auffassung, dass es so etwas wie eine Gesellschaft gar nicht gibt. Diese Sichtweise hat durchaus einen gewissen Charme, denn schließlich kann man nichts spalten, was es gar nicht gibt. Oder ist es vielleicht nur so, dass es zwar eine Gesellschaft gibt, diese aber schon mehr Spalten und Risse aufweist als der Lambert-Gletscher in der Antarktis? Wobei es sich bei diesem nur um das Ergebnis völlig natürlicher Prozesse handeln würde. Vielleicht ist das bei einer Gesellschaft aber ebenso der Fall?Außer der im Personalausweis formal dokumentierten Staatsangehörigkeit kann man sich heute also gar nicht mehr so sicher sein, zu welcher Gesellschaft man eigentlich gehört - sofern es wie gesagt überhaupt eine gibt. Vielleicht ist man als Individuum auch in mehreren Gesellschaften gleichzeitig vertreten und merkt das gar nicht? Es kann also nicht schaden, diesem doch etwas verworrenen Zustand ein wenig auf den Grund zu gehen.
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