Wenige Jahre nach dem Ausbruch der charismatischen Erneuerungsbewegung unter den Katholiken entstanden in den Vereinigten Staaten, in Europa und in Australien engmaschige Gemeinschaften, die von der charismatischen Spiritualität und dem Stil des Gottesdienstes inspiriert waren. Trotz des lockeren und informellen Charakters der Bewegung, aus der diese Gemeinschaften hervorgingen, nahmen sie schnell formale Strukturen der pastoralen Leitung an, die die pastoralen Strukturen und Dienste der christlichen Kirchen nachahmten. Besonders wichtig war die Anpassung des Hirten- und Jüngerschaftsmodells der Führung und Seelsorge, das von nichtkonfessionellen protestantischen Gruppen übernommen wurde. Die vorliegende Arbeit untersucht die Ursprünge, die Geschichte und die theologischen Grundlagen dieser Gruppen. Die Arbeit argumentiert, dass die Praktiken und Strukturen dieser Gruppen nicht mit dem römisch-katholischen Verständnis des christlichen Lebens und der Kirche vereinbar sind.