Die junge Amerikanerin Iolanthe (die es vorzieht, 'Io' genannt zu werden, vielen Dank!), hat eine wirklich besch...eidene Zeit hinter sich: sie hat kurz hintereinander Wohnung und Job verloren und bläst Trübsal. Ein ausgedehnter Besuch bei ihrer heißgeliebten Tante Gretl in Österreich scheint ihr
genau das Richtige zu sein, um wieder auf die Beine zu kommen: da kann sie sich erst mal entspannen…mehrDie junge Amerikanerin Iolanthe (die es vorzieht, 'Io' genannt zu werden, vielen Dank!), hat eine wirklich besch...eidene Zeit hinter sich: sie hat kurz hintereinander Wohnung und Job verloren und bläst Trübsal. Ein ausgedehnter Besuch bei ihrer heißgeliebten Tante Gretl in Österreich scheint ihr genau das Richtige zu sein, um wieder auf die Beine zu kommen: da kann sie sich erst mal entspannen und erholen - und vielleicht ja auch genug hervorragende Fotos schießen, um damit eine glänzende neue Karriere als professionelle Fotografin zu starten?
Kurz nach ihrer Anreise besuchen Io und Gretl einen ungewöhnlichen Jahrmarkt, der ganz in der Nähe seine bunten Zelte aufgeschlagen hat. Dort treffen sie die geheimnisvolle Imogen, eine alte Freundin Gretls - die allerdings nicht halb so alt aussieht, wie sie eigentlich sollte! In den zwölf Jahren seit ihrem letzten Treffen mit Gretl scheint sie keinen Tag gealtert zu sein. Io ist von der ätherischen Schönheit fasziniert und bittet sie um Erlaubnis, eine Reihe von Portraitaufnahmen von ihr machen zu dürfen. Sie hat ja keine Ahnung, dass Imogen und ihr Bruder mehr (weit mehr!) sind, als es auf den ersten Blick scheint...
Als Io ein paar Tage später in einem zauberhaften kleinen Wäldchen Fotos macht, das (zu Recht) den Ruf hat, verwunschen zu sein, stößt sie auf eine Art Portal und wird durch die Zeit zurück ins 18. Jahrhundert katapultiert. Dort begegnet sie dem gutaussehenden Baron Nikola Czerny - der sie unglücklicherweise ob ihrer freizügigen modernen Kleidung für eine Prostituierte hält.
Meine Kritik:
Lasst uns erst mal das Negative abfrühstücken! ;)
Manchmal ist Ios schnodderige, übertrieben umgangssprachliche Ausdrucksweise etwas nervig. Besonders in den Szenen, die in der fernen Vergangenheit spielen – jeder um sie herum versteht sie (verständlicherweise) dauernd falsch, und trotzdem macht sie keine Anstalten, sich anders auszudrücken. Sie wirkt dadurch etwas kindisch und - ehrlich gesagt - mehr als einmal auch etwas schwer von Begriff.
Außerdem kann sie ziemlich herrisch und fordernd sein, was ich gelegentlich etwas unsympathisch fand.
Ihre einzigartige Gabe (da will ich nichts weiter verraten) hätte ruhig etwas ausführlicher erklärt und tiefer entwickelt werden können, um eine wesentlichere Rolle in der Handlung zu spielen. So geht sie ein wenig unter.
Für meinen Geschmack ist das Buch etwas kurz. Ich hatte das Gefühl, dass die Story an einem bestimmten Punkt einfach abbricht, obwohl diverse Handlungsstränge noch ungeklärt in der Luft baumeln.
Auf zum Positiven!
Io ist definitiv keine typische Romanzen-Heldin (zart, schwach, rettungsbedürftig) - sie ist eine selbstbewusste, schwungvolle, unabhängige junge Frau, genau die Art weibliche Hauptfigur, die mir am liebsten ist (auch wenn diese Charaktereigenschaften hier manchmal etwas übertrieben werden).
Nikola ist ein sympathischer Held: gutaussehend aber nicht eingebildet, intelligent, mit einem großartigen trockenen Humor, und viel gutmütiger und umgänglicher, als ihm lieb ist... (Man muss sich nur anschauen, wie er seine planlosen Angestellten behandelt – dieser Hund bellt, aber beißt definitiv nicht!)
Die Geschichte nimmt sich nicht zu ernst - gut so! Sie ist eine geistreiche, unbeschwerte Reise durch die Zeit, gewürzt mit viel Humor und Selbstironie ob der Stereotypen, die man aus anderen übernatürlichen Romanzen so kennt. Und wo wir schon von Romanzen sprechen - Katie MacAlister hat wirklich ein Händchen für Szenen, bei denen einem das Herz schneller schlägt. ;)
Zusammenfassend würde ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen! Man muss meiner Meinung nach auch keineswegs die anderen Bücher von Katie MacAlister gelesen haben, um diese genießen zu können, es kann für sich allein stehen.