Flannery O'Connors Storys spielen in den Südstaaten, dem Kernland des konservativen Amerika. Mit meisterhafter Präzision entwirft sie Schauplätze und Figuren - engstirnige, selbstgerechte Provinzler, deren gottesfürchtige Existenz durch Eindringlinge gestört wird: Wie der Outlaw, der im vollen Bewusstsein seiner Niedertracht eine wehrlose Dame erschießt. Oder der Landstreicher, der die taubstumme Farmerstochter heiratet, um das Auto der Farmerin zu ergaunern.
Mit unbestechlichem Blick für groteske Situationen und mit beißender Ironie legt Flannery O'Connor den Finger in Wunden ihrer Zeit, die heute wieder aufgebrochen sind: Rassismus, und eine diffuse Angst vor dem Fremden.
Mit unbestechlichem Blick für groteske Situationen und mit beißender Ironie legt Flannery O'Connor den Finger in Wunden ihrer Zeit, die heute wieder aufgebrochen sind: Rassismus, und eine diffuse Angst vor dem Fremden.
»Ihre Storys über die Ausgestoßenen, über Rassismus, Gier, die Angst vor dem Fremden sind hart, aber grandios. 'Keiner Menschenseele kann man noch trauen' ist ein gleißender Spiegel des damaligen und des heutigen Amerika.« Meike Schnitzler, BRIGITTE »Eine echte Wiederentdeckung!« Claudia Voigt, LITERATUR SPIEGEL
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Olaf Velte lässt sich immer wieder gern von Flannery O'Connor mit zu deren "beschränkt fundamentalistischen" Figuren im Süden der USA mitnehmen. Entsprechend erfreut ist der Kritiker, dass nun dieser neu übersetzte und mit einem Nachwort von Willi Winkler versehene Band mit zehn Erzählungen vorliegt. In den ebenso witzigen wie rohen, präzise konstruierten Geschichten staunt der Rezensent einmal mehr über die "alttestamentarische Wucht" und das "Gespür fürs Vulgäre", mit der die Autorin den Rassismus in ihrer Heimat, dem Bible Belt, zerlegt. Eine neue Übersetzung von weiteren Werken der 1964 früh verstorbenen Autorin ist unbedingt zu wünschen, schließt Velte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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