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Polina Daschkowa ist die Nummer Eins des russischen Kriminalromans. Sie erstellt für die Medien Persönlichkeitsgutachten von Tätern in aktuellen Kriminalfällen. Im vorliegenden Roman schöpft sie aus diesen Erfahrungen: Sie erzählt mit psychologischer Meisterschaft die Geschichte eines Mörders aus"edlen"und eines Mörders aus"niederen"Motiven. In Prag wird ein junger Russe erschossen. Als Wolodja von der Armee zurück nach Moskau kommt, findet er seine Eltern und seine Großmutter ermordet vor. Die Übersetzerin Vera erhält geheimnisvolle Faxe, ein neuer Geliebter tritt in ihr Leben, und bald…mehr

Produktbeschreibung
Polina Daschkowa ist die Nummer Eins des russischen Kriminalromans.
Sie erstellt für die Medien Persönlichkeitsgutachten von Tätern in aktuellen Kriminalfällen. Im vorliegenden Roman schöpft sie aus diesen Erfahrungen: Sie erzählt mit psychologischer Meisterschaft die Geschichte eines Mörders aus"edlen"und eines Mörders aus"niederen"Motiven.
In Prag wird ein junger Russe erschossen. Als Wolodja von der Armee zurück nach Moskau kommt, findet er seine Eltern und seine Großmutter ermordet vor. Die Übersetzerin Vera erhält geheimnisvolle Faxe, ein neuer Geliebter tritt in ihr Leben, und bald darauf wird ihr langjähriger, untreuer Freund erstochen. Das Verbindungsglied zwischen all diesen schrecklichen Vorfällen ist Skwosnjak, einer der grausamsten Männer der Moskauer Unterwelt. Schon jahrelang wird er erfolglos von der Miliz gesucht. Doch jetzt hat es sich Wolodja zur Aufgabe gemacht, gegen das Böse in der Welt zu kämpfen. Heimlich baut er Bomben und setzt sie gegen die verschiedensten Verbrecher ein. Darüber ist er selbst vom Jäger zum Gejagten geworden. Wird es ihm dennoch gelingen, den Mörder seiner Angehörigen zur Strecke zu bringen? Ein unglaublich spannendes Buch über"gute"und"böse"Täter.
Autorenporträt
Polina Daschkowa, geboren 1960, studierte am Gorki-Literaturinstitut in Moskau und arbeitete als Dolmetscherin und Übersetzerin, bevor sie zur beliebtesten russischen Krimiautorin avancierte. Für die Polizei erstellt sie psychologische Tätergutachten. Daschkowa lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Moskau. 2006 erhält sie den Radio Bremen Krimipreis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.07.2006

Russisch über Kreuz
Lernen von Tarantino: Polina Daschkowa erzählt filmreif

Für Kriminalgeschichten gibt es eine Technik, die Quentin Tarantino in seinen Filmen perfektioniert hat: Am Anfang wird auf den Höhepunkt vorgegriffen, dann folgen scheinbar unzusammenhängende Episoden, allmählich beginnen sich die Wege der Figuren zu kreuzen, erst gegen Ende erschließt sich dem Leser, was die Handlung im Innersten zusammenhält und wer im Showdown welche Rolle spielt. Die Gefahr ist, daß man sich beim Warten auf die Erkenntnis langweilt und vorher aufgibt. Polina Daschkowa hat sich dieses Systems bedient, die Klippe der Langeweile in ihrem achten, nun auf deutsch erschienenen Roman "Keiner wird weinen" aber umschifft. Das liegt insbesondere daran, daß ihre Figuren so interessant und detailliert charakterisiert sind, daß sie jeweils zum alleinigen Protagonisten taugen würden: die Übersetzerin Vera, die sich von einem Mann ausnutzen läßt, der Heiraten als Freizeitsport betreibt; ein Brüderpaar, das als Teil der russischen Elite in Prag aufgewachsen ist und sich mit einer Maklerfirma selbst in den Ruin treibt.

Die Lebensumstände werden nebenbei umrissen: Veras Mietshaus, in dem alle Wasserhähne tropfen, und die vordergründig schicke und erfolgreiche Welt des älteren Bruders Anton, der von Geliebter zu Geliebter zieht. Auf eine Zustandsbeschreibung des modernen Rußlands verzichtet Daschkowa jedoch. Die ausgefeiltesten Psychogramme hat die Autorin für zwei völlig gegensätzliche Mörder geschaffen. Einer, Skwosnjak, tötet aus Macht- und Geldgier, der andere, Wolodja, aus beleidigtem Gerechtigkeitssinn heraus.

Skwosnjak wächst in einem Waisenhaus auf, dessen Leitung allen Schützlingen "Oligophrenie im Stadium der Debilität" bescheinigt, weil es für geistig zurückgebliebene Kinder einen Zuschlag vom Staat bekommt. Der intelligente Junge entledigt sich heimlich der Beruhigungspillen und entwickelt seine Durchtriebenheit beim Unterwandern der Heimzwänge. Wolodjas intakte Familie wird bei einem Einbruch umgebracht. Seitdem trägt er Sprengkörper bei sich, um zum Beispiel an einem rücksichtslosen Autofahrer Selbstjustiz zu üben. Ein Extremist also, auch nicht über die Maßen sympathisch, aber trotzdem keiner von den Bösen. Diese Geschichten werden behutsam miteinander verquickt, gelegentliche Hinweise übersieht man leicht. Die dadurch erzwungene Aufmerksamkeit erhöht die Spannung noch, während das Geschehen seinen Lauf nimmt: Skwosnjak und Anton sind hinter einem Fax her, das kurz vor dem Tod des Absenders an eine falsche Nummer geschickt wurde, Wolodja will Rache für seine Familie und Vera nur ihre Ruhe. Vorerst bekommt keiner der Beteiligten, was er möchte. Daß dahinter eine ausgeklügelte Konstruktion steckt, merkt man kaum. Logisch, überzeugend fügen sich die Situationen aneinander, nur am Ende wirkt ein Detail unglaubwürdig - ein Buch, das den Leser äußerst geschickt bei der Stange hält.

JULIA BÄHR

Polina Daschkowa: "Keiner wird weinen". Aus dem Russischen übersetzt von Ganna-Maria Braungardt. Aufbau Verlag, Berlin 2006. 405 Seiten, geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieses Buch ist alles andere als langweilig, findet die Rezensentin Julia Bähr. Der neuste Streich der erfolgreichen russischen Krimiautorin Polina Daschkowa würde sich der Technik Quentin Tarantinos bedienen, mit dem Höhepunkt der Geschichte zu beginnen und sie im folgenden erst nach und nach behutsam aufzulösen. Dieses Konzept laufe allerdings immer Gefahr, bald langweilig zu werden. Dies sei jedoch nicht in "Keiner wird weinen" der Fall, denn die Darstellung der verwickelten Geschichte um russische Mafiosi, der Charaktere und die oft versteckten Informationen würden von den Lesern höchste Aufmerksamkeit forden. Besonders begeistert ist Bähr von den "ausgefeiltesten Psychogrammen" der beiden Mörder, von denen einer "edlere" und der andere eher "niedere" Motive hat.

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