Scheitert einer der letzten afrikanischen Musterstaaten an Machtgier, Korruption der herrschenden Klasse und ethnischem Hass?SPIEGEL-Reporter Thilo Thielke reiste wochenlang durch Kenias Unruheregionen. Sein eindrückliches Buch zeigt, wie es zu der Eskalation der Gewalt kam und welchen Ausweg es aus der Krise geben kann.Thilo Thielke wurde mit dem New York TV Festival 1996 für die Reportage »The Bosnian Massgraves« ausgezeichnet und war nominiert für den Liberty Award 2008 für seine Afrika-Berichterstattung.Aus der Begründung:»Thilo Thielke schreibt seit 2003 als Korrespondent des SPIEGEL über Afrika und das auf eine Art und Weise, die beispielhaft ist: engagiert, kenntnisreich und meinungsstark berichtet er aus Nairobi, Kenia. Der Radius seiner Arbeit aber umfasst viele Brennpunkte eines von Krisen geschüttelten Kontinents. Das spricht für seine Einsatzbereitschaft, die typisch ist für einen Reporter mit Herz und Seele, zeugt aber auch vom Willen, in größeren Zusammenhängen zu denken und zu recherchieren.«
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Nein, so düster wie in diesem Buch ist es nicht um Kenia bestellt, meint Rezensent und Afrikawissenschaftler Andreas Eckert, der in diesem Band größtenteils Reportagen versammelt sieht, die Thilo Thielke als Spiegel-Korrespondent in Nairobi bereits früher veröffentlicht hat. Tribalismus, Raffgier und Korruption bestimmen darin das Bild, und was den Rezensenten besonders stört, ist, dass Thielke keines der Probleme untersucht, sondern nur darstellt. Dass der Autor keinerlei Lösungsvorschläge macht, lässt den Rezensenten ebenfalls ratlos dastehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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