Hans Posse ist eine der wichtigen wie umstrittenen Figuren der deutschen Museumsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ersteres, da er die Dresdener Gemäldegalerie, der er von 1910 bis 1942 als Direktor vorstand, behutsam modernisierte und nachhaltig prägte. Zweites, weil er als 'Sonderbeauftragter des Führers' tief in das NS-Kunstraubsystem verwickelt war. Das Buch beleuchtet verschiedene Themen rund um Hans Posses Leben und Wirken. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf seinem Verhältnis zur zeitgenössischen Kunst, die er bis 1933 engagiert für die Galerie erwerben konnte und mit der er sich als Kurator der Internationalen Dresdner Kunstausstellung sowie des deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig auseinandersetzte - um nach dem NS-Machtantritt klaglos deren Diffamierung als 'entartet' zu akzeptieren. Der zweite Schwerpunkt thematisiert Posses fatale Rolle als Hitlers Sonderbeauftragter für das 'Führermuseum Linz'. Angesichts der im Zusammenhang mit dem 'Fall Gurlitt' wieder belebten Diskussion um den Umgang mit so genannter entarteter Kunst einerseits sowie mit dem NS-Kunstraub andererseits sind die Themen dieses Buchs von großer Aktualität.
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