Bei einem seiner Streifzüge durch den nahegelegenen Wald entdeckt der 12-jährige Rob etwas Unglaubliches: einen großen ungezähmten Tiger, der in einem Käfig gefangen gehalten wird! Allein an dieses Tier zu denken, hilft ihm fortan darüber hinweg, wenn er von seinen neuen Mitschülern geärgert und gedemütigt wird. Als das Mädchen Sixtine neu in Robs Klasse kommt, ändert sich alles. Fasziniert von ihrem gelben Haar, ihren pinkfarbenen Kleidern, dem furchtlosen Auftreten und ihrer großen Klappe, trifft Rob endlich jemanden, der ihn so nimmt, wie er ist.
Trotz ihrer Gegensätzlichkeit entwickelt sich zwischen den beiden ein Vertrauen, das zu einer Freundschaft wird. Und gemeinsam stellen sie fest, dass man weder Erinnerungen noch Gefühle für immer einsperren kann. Genauso wenig wie Tiger.
Rob und Sixtine beschließen das Tier zu befreien ...
Trotz ihrer Gegensätzlichkeit entwickelt sich zwischen den beiden ein Vertrauen, das zu einer Freundschaft wird. Und gemeinsam stellen sie fest, dass man weder Erinnerungen noch Gefühle für immer einsperren kann. Genauso wenig wie Tiger.
Rob und Sixtine beschließen das Tier zu befreien ...
Taschenbücher
JANE YOLEN: Das Geheimnis des magischen Schwertes. Aus dem Amerikanischen von Anja Malich. Carlsen Taschenbuch (376) 2004. 352 Seiten, 10 Euro.
Es geht sehr menschlich zu in dieser Geschichte, es wird sogar gelacht. Dies unterscheidet sie von den meisten anderen Romanen, die sich mit dem faszinierenden Mythos um den Zauberer Merlin und König Artus befassen, denn Jane Yolen interessiert sich vor allem für die menschliche Seite ihrer Helden und zeichnet sie mit all ihren Schwächen und Unzulänglichkeiten, viel weniger dämonisch und geheimnisvoll, als man dies aus anderen Adaptionen kennt.
Yolens Artus ist jung und voller Zweifel, ob er die Bürde der Krone wirklich begehrenswert finden soll. Sein Freund und Berater, der Zauberer Merlinnus dagegen ist fest davon überzeugt, dass Artus als rechtmäßiger König Britanniens ausersehen ist. Doch Artus hat viele Feinde, die ihm den Thron streitig machen wollen, allen voran seine Schwester, die Nordkönigin und Zauberin Morgause. Sie hat drei ihrer vier Söhne zu Artus geschickt mit dem Ziel, diesen zu beseitigen und einen von ihnen auf den Thron zu setzen. Doch Merlinnus durchschaut ihre Pläne. Er schmiedet das Schwert Caliburnus (Excalibur), versenkt es in einen Stein und gibt die Losung aus: Wer das Schwert aus dem Stein befreien kann, soll König von Britannien sein. Merlinnus Rechnung geht scheinbar auf, doch in Wirklichkeit hat ein anderer vor Artus das Schwert Caliburnus aus dem Stein befreit. Wer ist dieser geheimnisvolle und offenbar mächtige junge Mann?
Ein höchst spannender und faszinierender Schmöker für lange Winterabende. (ab 12 Jahre)
KATE DI CAMILLO: Kentucky Star. Aus dem Amerikanischen von Sabine Ludwig. Dtv (70875) 2004. 112 Seiten, 5 Euro.
Der zwölfjährige Rob ist mit seinem Vater in das herunter gekommene Motel „Kentucky Star” gezogen, wo dieser jobbt, bis er bessere Arbeit gefunden hat. Jeden Morgen ist Rob im Schulbus den brutalen Quälereien der Norton Brüder ausgesetzt. Er wehrt sich nicht, in der Hoffnung, dass diesen mit der Zeit die Lust vergehen würde. Seit dem Krebstod seiner geliebten Mutter hat er gelernt seine Gefühle zu verdrängen, sie in einen „Koffer zu sperren”, denn sein Vater hatte ihm verboten zu weinen. Der Preis ist ein juckender Ausschlag an den Beinen, vor dem sich seine Klassenkameraden ekeln und der schließlich dazu führt, dass er zeitweilig vom Unterricht ausgeschlossen wird.
In dieser Situation entdeckt Rob im Wald hinter dem Motel einen Käfig mit einem Tiger. Die Begegnungen mit dem eingesperrten, wunderschönen Tier werden zu Robs Geheimnis, und helfen ihm, die Schule zu ertragen.Die einzige Eingeweihte ist Sixtine, eine neue Mitschülerin, die wie er Zielscheibe von Pöbeleien ist. Aber im Gegensatz zu Rob wehrt sie sich heftig und gerät täglich in Schlägereien. Sixtine überredet Rob, den Tiger zu befreien. Dabei kommt es beinahe zu einer Katastrophe, und endlich kann Rob mit seinem Vater über seinen Kummer sprechen. Die Befreiung des eingesperrten Tigers als Metapher für die Befreiung der eingesperrten Gefühle ist allzu symbolträchtig, aber Kate DiCamillos große Erzählbegabung, die wir schon aus Winn-Dixie und Despereaux kennen, macht auch diesen liebenswerten Kinderroman zu einem Leseerlebnis. (ab 10 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
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