Kerena zu Pferde stellt eine Reflexion über Jugend, Anpassung, Wachsen und Reifen dar. Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge, elternlose Nurjan, im einzigartigen Umfeld der kasachischen Steppe aufwachsend, umgeben und geprägt von ungewöhnlichen Menschen, der winterlichen Jagd auf die Wölfe und der Be-gegnung mit einer mysteriösen jungen Frau, Kerena, der ersten Liebe seines Lebens es ist die kurze Wegstrecke im Leben eines jungen Mannes zu seiner Selbstfindung. Ein besonders authentischer Wert kommt in Kerena zu Pferde der Beschreibung der Wolfsjagd zu, von der Autorin vor einigen Jahrzehnten als Augenzeugenbericht eines Mannes aufgezeichnet, der im Winter 1939/40 selbst an einer solchen Wolfsjagd in einem kasachischen Dorf nördlich von Alma-Ata teilgenommen hatte. Im Gegensatz zu den später eingeführten, breit organisierten Hetzjagden in Kasachstan unter Einsatz von Hubschraubern, Geländewagen und Maschinengewehren besaßen diese fantastischen, dörfl ichen Jagden der 40er Jahre noch einen ganz persönlichen, individuellen Charakter und setzten die jagenden Menschen in der Konfrontation mit den Wölfen auch ihrerseits einer reellen, oft dramatischen Lebensgefahr aus.