Kerstin ist sieben Jahre alt, und ihre Lieblingsfarbe ist Gold. In einem geheimen Kästchen unter ihrem Bett sammelt sie alles, was golden glänzt, zum Beispiel Bonbonpapier. Aber das Beste und Goldenste an Kerstin sind ihre Haare. Ihre Freundin Fatima sagt, die Haare wären orange, dabei stimmt das gar nicht. Kerstins neuestes Fundstück ist ein wunderschöner goldener Ring, der in der Schule auf dem Boden lag. Doch als die Lehrerin fragt, ob jemand ihren Ring gesehen hat, kommt kein einziger Ton über Kerstins Lippen. Und dann ist es zu spät, um die Wahrheit zu sagen ...
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Klaus Humann findet Helena Hedlunds Buch ungewöhnlich. Dass die schwedische Autorin auch mal Schauspielerin war, erkennt der Rezensent vor allem daran, dass sie sich ganz überzeugend in ihre siebenjährige, goldene Dinge sammelnde Protagonistin Kerstin hineinversetzen kann. Das Lügennetz, in das sich die junge Nicht-Heldin verstrickt, nachdem sie den goldenen Ehering ihrer Lehrerin Lotte eingesteckt hat, schmerzt Humann und er beginnt zu verstehen, dass sich kindliche und erwachsene Wünsche und Probleme häufig nicht wirklich unterscheiden. Die Illustrationen von Katarina Strömgård schaut sich der Rezensent gerne an, die deutsche Übersetzung von Katrin Frey empfindet er als wirklich gut gelungen. "Kerstin ist goldrichtig" ist auf jeden Fall ein besonderes, feinfühliges Kinderbuch, schließt Humann.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH