»Gedichte übersetzen das Schweigen ... Für mich finden Gedichte Worte, wofür es keine Worte gibt. Sie füllen eine Lücke mit Liedern (...), die wir eigentlich nicht hören dürfen ...« Don Paterson hat diese Lieder auf eindrucksvolle Weise für uns hörbar gemacht und mit seinen Gedichten ist er in der angelsächsischen Literatur zu einem der geachtetsten und mit allen großen Preisen ausgezeichneten Dichter geworden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Jürgen Brocan ist sehr beeindruckt von der stilistischen Bandbreite der Lyrik des schottischen Dichters Don Paterson. Nicht nur, dass Brocan in den Gedichten grundsätzlich "stete Bewegung" spürt, immer wieder "überraschende Wendungen" registriert und Patterson sich auf unterschiedliche englische lyrische Traditionen beziehen sieht. Aus seiner Sicht sind diese Texte außerdem "Suchgedichte", die im Grunde auf kein klar vorgegebenes Ziel steuern, sondern "die Prozesse des Lebens und Werdens" selbst erkunden und abbilden. Als Themen der Gedichte nennt Brocan eine "Meditation über den freien Willen" oder "das Verhältnis von Fiktion und Realität" ebenso, wie "anschauliche Miniaturen", in denen biografische Stoffe verarbeitet werden. Diese Vielschichtig- und gesichtigkeit dieser Lyrik sowie ihr "postmodern aufmüpfiger Ton" macht es aus Sicht des Rezensenten allerdings der Übersetzung immer wieder schwer, "Wirkungsäquivalenz" zu entfalten. So sei es dem Übersetzer Henning Ahrens zwar in "vielen kniffligen Fällen" gelungen, "stimmige deutsche Entsprechungen" zu finden. Manchmal jedoch hätte sich der Rezensent "unbedingt mehr Nähe zum Original" gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Wenn Sie sich fragen, ob große Gedichte überhaupt noch geschrieben werden, dann müssen Sie nur die Gedichte von Don Paterson lesen." Charles Simic