Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Medizin - Epidemiologie, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz (Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Fortgeschrittene Forschungsmethoden, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist zu untersuchen, ob sich hinsichtlich der Wohnlage Unterschiede in den Impfquoten zeigen. Nebenher werden auch die bekannten Unterschiede der Impfquoten zwischen den neuen und den alten Bundesländern überprüft. Dabei sollen hinsichtlich der Inanspruchnahme von Keuchhusten-Impfungen eher ländliche Wohngebiete mit eher städtischen Wohngebieten verglichen werden. Auch die Identifikation möglicher Gründe für regionale Unterschiede im Keuchhusten-Impfverhalten steht im Fokus der Arbeit.Keuchhusten ist weltweit eine der bedeutendsten Erkrankungen der Atemwege. Auch in Deutschland nimmt die Prävalenz von Keuchhusten zu. Medien berichten zunehmend über Keuchhusten. So informierte etwa das ZDF am 18.01.2018 auf seiner Nachrichtenseite über eine "Zunahme der Keuchhusten-Fälle". Dass sich die Fälle von Zeit zu Zeit häufen, ist allerdings bekannt, da die Erkrankung in Wellen auftritt. Jedoch steigt die Erkrankungslast während dieser Erkrankungswellen in den letzten Jahren an. Nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand ist eine vollständige Eradikation der Keuchhusten-Erreger nicht möglich. Daher wird bei der Prävention und dem Schutz besonders vulnerabler Gruppen auf den Effekt der sogenannten Herdenimmunität gesetzt. Die Impfquoten in Deutschland sind zwar für die Gruppe der Säuglinge und Kinder hoch. Bei Erwachsenen ist die Quote der immunisierten Personen jedoch gering. Zudem gibt es starke Unterschiede zwischen Menschen, die in den alten Bundesländern wohnhaft sind, und solchen, die in den neuen Bundesländern wohnen. Diese Unterschiede werden häufig mit der Impfpflicht begründet, die für Keuchhusten auf dem Gebiet der heutigen neuen Bundesländer in der DDR bestand. Dabei bleibt jedoch offen, warum auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein konstanter, signifikanter Unterschied besteht. Auch die Frage, ob andere regionale Faktoren wie die Wohnlage einen Einfluss auf die Impfwahrscheinlichkeit haben, ist bislang nicht ausreichend untersucht worden.
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