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Dieses Buch wird Sie umhauen: vor Witz, vor Tempo, vor Klugheit und vor Rührung. Also, kein Sex, kein Gott, keine Träume , sonst redet Lu über alles. Den Eltern erzählt sie, sie fahre in ein Trainingscamp, zwei Wochen Kickboxen. Stattdessen nimmt sie sich eine Auszeit, mietet sich ein in der Pension Zur schönen Gegenwart . Lu ist 16, Geschichte hat sie noch keine, keine richtige, aber reden kann sie, wie andere atmen. In der Pension trifft sie auf Tulpe Valentin, eine alte Schriftstellerin, acht Romane hat sie geschrieben, der letzte ist lange her. Sie glaubt, sie hätte ihr Leben hinter sich…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch wird Sie umhauen: vor Witz, vor Tempo, vor Klugheit und vor Rührung. Also, kein Sex, kein Gott, keine Träume , sonst redet Lu über alles. Den Eltern erzählt sie, sie fahre in ein Trainingscamp, zwei Wochen Kickboxen. Stattdessen nimmt sie sich eine Auszeit, mietet sich ein in der Pension Zur schönen Gegenwart . Lu ist 16, Geschichte hat sie noch keine, keine richtige, aber reden kann sie, wie andere atmen. In der Pension trifft sie auf Tulpe Valentin, eine alte Schriftstellerin, acht Romane hat sie geschrieben, der letzte ist lange her. Sie glaubt, sie hätte ihr Leben hinter sich und auch das Schreiben. Die Auszeit,
die sie und ihr kranker Pensionsnachbar sich nehmen, ist ein Warten auf den richtigen Moment aufzugeben. Ein Treffer, den man kommen sieht, tut weniger weh. Aber dann kommt Lu und redet, und Tulpe Valentin hört zu und schreibt auf, ihren letzten Roman,
weil sie erkennt, dass sie hier das Leben vor sich hat ein anderes Leben, das weitergeht.
Autorenporträt
ROMAN MARCHEL geboren 1974 in Graz, Studium der Literaturwissenschaft in Wien und Paris, lebt in Wien. Erzählungen und Gedichte in Zeitschriften und Anthologien. Siemens-Literaturpreis 2004, Theodor-Körner-Förderungspreis 2006. "Kickboxen mit Lu" ist sein erster Roman.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.10.2011

Entlesen

Nicht Fisch und nicht Fleisch, sind sechzehnjährige Mädchen in der Regel in einem nicht gerade beneidenswerten Stadium, in dem sie der Welt und sich selbst gehörig auf den Wecker gehen. Lu, eine der beiden weiblichen Hauptfiguren im Debütroman des 1974 in Graz geborenen Roman Marchel, ist da keine Ausnahme. "So eine Generationensache im O-Ton, das interessiert keinen, sag ich dir, die Jugend am allerwenigsten", schnattert Lu kokett, ehe ihr alterstypisch mehr von Erwartung als von Erfahrung durchdrungenes Wortgewitter über die Schriftstellerin Tulpe Valentin hereinbricht, der sie zufällig begegnet ist. Die alte Dame mit dem seltsamen Namen könnte Lus Großmutter sein. Leben, Liebschaften und eine beachtliche Karriere liegen hinter ihr. Jetzt möchte sie noch einen letzten Roman schreiben, und Lu soll die tragende Figur darin werden. Marchel lässt diese beiden Frauen in der Pension "Zur schönen Gegenwart" aufeinandertreffen und sie über Tage, und verteilt auf siebzig kleine Kapitelchen, einen respektvoll-zärtlichen, bisweilen schnoddrig-bissigen verbalen Pas de deux aufführen. Doch eine rechte Geschichte wird nicht daraus, auch wenn Lu immer neue Fragen - "Wie nennt man es eigentlich, wenn man liest und gleichzeitig nicht liest?" - stellt, auf die sie oft gleich eine Antwort weiß: "Vielleicht nolesen oder entlesen oder alesen." Lus Verben für diesen Zustand erweisen sich als hilfreich, um den Zustand zu benennen, der sich bei der Lektüre von "Kickboxen mit Lu" einschleicht. Denn obwohl gegen Lus Pointen nichts einzuwenden ist, bleibt bis zum Ende unklar, worum es diesem Roman zu tun ist, der die Suada einer Sechzehnjährigen so wenig zu bändigen weiß. (Roman Marchel: Kickboxen mit Lu. Roman. Residenz Verlag, St. Pölten / Salzburg 2011. 222 S., geb., 19,90 [Euro].) btro

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