Die auf insgesamt drei Bände angelegte Darstellung des Kieler Kunstlebens im 19. und 20. Jahrhundert beginnt mit dem Panorama der Kunstszene zur Zeit des dänischen Gesamtstaates. Der Autor hat zeitgenössische Zeitungen, Briefe und Archivalien ausgewertet und ein reiches, zumeist unbekanntes Bildmaterial aus Museen und Privatsammlungen zusammengetragen. Er berichtet von Sammlern und Kritikern, öffentlichen und privaten Auftraggebern, Institutionen und Vereinen und stellt über 20 Maler und Bildhauer in ausführlichen Biografien vor. Die Kieler Maler und Bildhauer studierten an der Kunstakademie in Kopenhagen, die eine starke Anziehungskraft auf viele Künstler in Nordeuropa hatte. Da es in Kiel zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch kein Ausstellungswesen und kaum Sammler oder Auftraggeber gab, blieben die Künstler entweder in Kopenhagen oder sie zogen hinaus, um in Rom, Paris, London oder St. Petersburg ihr Glück zu finden. Erst die Gründung des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins inKiel im Jahre 1843 und der Bau der ersten Kunsthalle 1857 lockte zahlreiche Künstler nach Kiel, die sich hier zu einem Künstlerverein zusammenschlossen und mit ihren Hamburger Kollegen und den Mitgliedern des Kunstvereins rauschhafte Feste zu Ehren Albrecht Dürers und Friedrich Schillers feierten. Die hügelige und waldreiche Küstenlandschaft der Förde entsprach dem Schönheitsideal der Landschaftsmaler. Die Genremaler entdeckten in Ellerbek und in der Probstei ein reiches Volksleben der Fischer, und die Porträtmaler erhielten Aufträge vom Landadel, den Professoren der Universität oder den zu Ansehen gelangten Kaufleuten. Neue Perspektiven eröffneten sich einer jüngeren Generation von Künstlern und erstmals auch Künstlerinnen, als Schleswig-Holstein preußische Provinz wurde. Hiervon wird in Band 2 die Rede sein, der voraussichtlich 2016 erscheinen wird.
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