Kiki Kogelnik (1935-1997) zählt zu den international bedeutendsten Positionender österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts.Im Wien der Nachkriegszeit bewegte sich Kogelnik mit Rainer oder Lassnig in der Szene der neuen Abstraktion,die eine informelle Bildsprache etablierte. Aus Kärnten stammend, ging sie um 1958 nach Paris und übersiedelte1960 nach New York. Begeistert von den neuen Technologien, wandte sie sich im Umkreis von Warhol und Lichtenstein einer eigenen Form der Pop-Art ihrer"Space-art" zu, in der ihre nicht unkritische Faszination für die Raumfahrt Ausdruck fand. Auf die erste Welle des Feminismus antwortete Kogelnik in den1970er Jahren mit Frauenbildern, in denen sie medial verbreitete, weibliche Klischees paraphrasierte. Amusemant am Spiel mit einer postmodernen Form der Ironie prägte auch ihr weiteres Schaffen. Der Katalog zeigt ihr facettenreiches Schaffen, das ein Kaleidoskop von Bildwelten hervorbrachte: von wenig bekannten grafischen Arbeiten, abstraktinformellen Kompositionen und von der Pop-Art beeinflussten Malereien überskulpturale "Hangings" aus Vinyl bis hinzu den Werkgruppen der 1980er und1990er Jahre, die sich durch zunehmende körperliche Fragmentierung und Abstrahierung auszeichnen.