Geld und Geist bestimmen das Leben und Wirken von Kilian Steiner, der weit über das Königreich Württemberg hinaus Wirtschafts- und Literaturgeschichte gemacht hat. Als Jurist und Bankier war er an der Gründung der Württembergischen Vereinsbank und der Deutschen Bank, aber auch an Aufbau und Kapitalausstattung zahlreicher Großunternehmen beteiligt, von der heimischen Metallindustrie über die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) bis hin zur Anatolischen Eisenbahn. Als Literaturfreund und Handschriften-Sammler setzte Steiner sich für ein »literarisches Archiv und Museum für die Dichter und Schriftsteller Schwabens« ein. Für seinen Schwäbischen Schillerverein konnte er König Wilhelm II. als erstes Mitglied und Protektor gewinnen. Steiner starb zwei Monate vor der offiziellen Einweihung des Marbacher Schillermuseums im November 1903. Jan Eike Dunkhase porträtiert die vielschichtige Persönlichkeit des deutsch-jüdischen Mäzens. Wulf D. von Lucius stellt Steiners Bibliothek vor, die rund 6.500 Bände umfasst und sich seit 2017 im Deutschen Literaturarchiv Marbach befindet.