Der Höhenpark Killesberg ist heute stadtnahes Erholungsgebiet und Identifikationspunkt der Stuttgarter Bürgerschaft sowie ein weit über die Stadt und die Region hinaus bekanntes, bedeutsames Gartendenkmal. Seine Geschichte beginnt im NS-Staat mit einer modernen, städteplanerische Aspekte einbeziehenden Gartenschau, einer scheinbar unpolitischen Manifestation der sog. Volksgemeinschaft und zugleich der brutalen Exklusion der "Gemeinschaftsfremden" als Sammellager für die Deportation jüdischer Menschen aus Stuttgart und Südwestdeutschland. Der Höhenpark ist deshalbein herausgehobener Gedenkort. Welche stadtgeschichtliche Funktion besaß der zur 3. Reichsgartenschau 1939 konzipierte Park, wie ist er in der Geschichte der Freiraumplanung einzuordnen? Welche Folgen hatte der Ausbau eines Messe- und Veranstaltungszentrums für den Park, wie kam es zur Ausweisung als Gartendenkmal und welche Perspektivenergeben sich aus dieser Entwicklung?Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums 2014 sind das Stadtarchiv und das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Stuttgart mit einer Ausstellung und einer Tagung diesen Fragen nachgegangen. Die in diesem Band veröffentlichten Vorträge von Wissenschaftlern und Zeitzeugen geben Antworten; sie sollen zugleich weitere Forschungen anregen und die historische Bedeutung des Ortes vermitteln.