Der angloindische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Rudyard Kipling (1865-1936) veröffentlichte diesen bis heute populären Roman im Jahr 1901. Im Zentrum der Handlung steht der irische Waisenjunge Kimball O'Hara, genannt Kim, der in den Slums von Lahore während der britischen Herrschaft in Indien aufwächst. Als Kim endlich das Geheimnis seiner Herkunft lösen kann, tritt er als Agent in den britischen Geheimdienst ein und erlebt eine Reihe von Abenteuern vor dem Hintergrund der russisch-britischen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Zentralasien. Kiplings Roman gilt als literarisches Meisterwerk, ist aber wegen seiner positiven Haltung zum britischen Imperialismus der Epoche auch umstritten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.05.2015Wir sind, was wir von uns erzählen
Eine Neuübersetzung von Rudyard Kiplings Roman "Kim" befreit die Reisegeschichte eines indischen Waisenjungen vom viktorianischen Muff. Und entlockt dem Kolonialklassiker ungeahnte Töne.
George Orwell verglich ihn einmal mit jener verschämten Lust an billigem Kindersüßkram, der manche Erwachsene noch lange heimlich frönen - kaum ein Urteil über einen älteren Schriftstellerkollegen, das man als Empfehlung zur Lektüre auffasst. Gemeint war Rudyard Kipling (1865 bis 1936), damals schon seit einigen Jahren verstorben, aber weiterhin dermaßen populär, dass seine Beliebtheit nach Erklärungen verlangte. Gewiss zeugt Orwells Ausspruch vor allem von politischer Kritik, wenn nicht Ressentiment, gegenüber Kiplings ungebrochenem Bekenntnis zum Britischen Empire und kolonialen Auftrag, das man Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts allenfalls als Kinderglaube einer längst vergangenen Epoche sehen mochte. Doch wer je über die Disney-Version von Kiplings "Dschungelbuch" hinaus zu seinen eigentlichen Erzählungen und erst recht den zahlreichen Balladen gelangt ist, wird verstehen, was gemeint ist: jener unverdrossene Brustton seiner Überzeugung, dass die Welt sich letztlich schon den Vorstellungen anbequemen werde, die wir uns von ihr machen. Das Leben ein Gewinnspiel - darf man das als aufgeklärter Zeitgenosse wirklich glauben?
Auch "Kim", Kiplings 1900 erstmals erschienener Roman, stellt Leser heute vor die Frage, wie sehr sie solchem Optimismus trauen. Er erzählt die tollkühnen Abenteuer eines pfiffigen Waisenjungen in Nordindien gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts, der sich einem tibetanischen Lama anschließt und mit ihm fortan durch die Lande zieht, jahrelang zu Fuß oder per Eisenbahn, kreuz und quer, vom Tal des Ganges bis hinauf in den Himalaja - eine episch-breite, kunterbunte und vergnügte Reisephantasie aus unzähligen Episoden, voll herrlicher Abschweifungen, detailgesättigter Genrebilder, absonderlicher Figuren, absurder Szenen und skurriler Komik. Doch was immer Kim auch widerfährt und wohin es ihn verschlagen mag, niemals scheint er schutzlos ausgeliefert, sondern bleibt in der Geborgenheit eines sicheren Horizonts. Seine Odyssee kennt keine Heimkehr, aber einen klaren Kontrollpunkt, und der liegt in London: in der Geheimdienstzentrale der Außenaufklärung. Mag der Lama noch so viel vom Rad des Lebens reden, Kim und seine Leser finden besseren Trost in den Akten, die im Zentrum des Empire geführt werden und alle Wechselfälle der Welt vor- und fürsorglich aufzeichnen. Als Straßenjunge ist Kim ganz auf sich gestellt und muss sich ständig in neuen Situationen bewähren, als Spion Ihrer Majestät jedoch bewahrt ihn eine höhere Instanz und leitet ihn durch ihre Männerwelt.
Es ist daher kein Zufall, dass zu Kiplings größten Anhängern zu Lebzeiten Lord Baden-Powell zählte, Vater der Boyscouts, der die Grundsätze seiner Knabenertüchtigungsorganisation, frische Luft und straffe Führung, erklärtermaßen nach dem Vorbild dieses Romans formte. Was aber soll uns heute, diesseits pfadfinderischer Taten oder Träume, solch ein Buch sagen?
Nach Stevensons "Schatzinsel" und Stokers "Dracula", die etwa zur selben Zeit und einst aus ähnlichem Geist entstanden sind, hat sich der Übersetzer und Herausgeber Andreas Nohl Kiplings "Kim" vorgenommen, um uns diesen Kolonialklassiker in der schmucken und sorgsam kommentierten Aufmachung der Hanser-Klassikerausgaben neu nahezubringen. Dabei ist die letzte Ehrenrettung des Autors - von den Modernisten missachtet, von der Avantgarde geschmäht - erst knapp drei Jahrzehnte her; damals versuchte Gisbert Haefs bei Haffmanns den viktorianischen Muff zu lüften.
Nohl folgt diesem Beispiel und wählt für seine Übersetzung einen frischen, zupackenden, manchmal fast schon kecken Ton, der das Unbändige, jugendlich Übermütige und Weltstürmende von Kiplings Sprache großartig trifft. "Denk ein Weilchen nach", ruft sein Kim einem pompösen Wachtmeister im Punjab entgegen, "du Mann mit einer Matschbirne" - "man with a mud head", heißt es im Original. Bei Haefs wurde daraus "Mann mit Lehmkopf", in der alten Version von Hans Reisiger aus den zwanziger Jahren "Mann mit vernageltem Kopf". Gegenüber solchen Behelfslösungen versteht Nohl sich glänzend auf Pointen, zumal wenn er das vielfach eingesetzte Indisch-Englisch der Geschäftemacher oder kleinen Funktionäre wiedergibt, die sich der Prestigesprache der Kolonialherren befleißigen. Sein Hari Babu redet ständig von einer "verdammt verzwickten Mühle" (bei Haefs "verdammt enge Klemme", bei Reisiger, noch blasser, "kritische Lage") und gibt auf diese Art einer erlernten Redewendung individuellen Dreh.
Denn davon lebt dieser Roman durchweg: von der Fülle der Register, die er hörbar werden lässt, und der Vielfalt der Idiome, die er wie in einer Echokammer einfängt, ohne sie auf einen gemeinsamen Kammerton zu stimmen. Und in dem Maße, wie Vielstimmigkeit als Kennzeichen moderner Erzählkunst gelten kann, ist Kipling ohne jeden Zweifel ein Meistererzähler der Moderne, der sich vor keiner Umgangssprache scheut und dem es mühelos gelingt, große Szenen fast ausschließlich dialogisch zu entwickeln, indem er jeder Stimme ihre eigne Prägung mitgibt. Sein eigentliches Abenteuer ist daher die Sprache - und sie ist es, die auch so unterschiedliche Modernisten wie T. S. Eliot und Bertolt Brecht nachhaltig inspiriert hat.
Der populäre Erfolg seiner Bücher wurde oft in dem gesucht, was sie Wunderbares von der weiten Welt erzählen, und gewiss zeugt gerade "Kim" auch von des Autors eigener Sehnsucht nach dem Land, in dem er aufwuchs und das er doch zurücklassen musste - eine klassische Phantasie vom verlorenen Kindheitsparadies. Aber wenn man sie jetzt wiederliest, entdeckt man noch ganz andere, unerwartet aktuelle Seiten. Als Agent in offiziellen Diensten, der das Vordringen russischer Vormacht in Afghanistan verhindern soll, zählt Kim auch zu den Ahnherren von Ian Flemings Agent 007 - aber gerade umgekehrt zum unverkennbaren James Bond, der in jeglicher Kalamität seine Frisur und Fasson wahrt, verändert Kim sich fortwährend und passt sich strategisch jeder Lage an. Diese Mimikry ist sein Erfolgsrezept. Als illegitimer Sohn eines irischen Soldaten, der im Raj unter Indern aufwächst, spricht er nicht nur viele Landessprachen, sondern geht auch, je nach Ver- und Einkleidung, mal als Einheimischer, mal als weißer Sahib durch. Doch sein andauernder Kleiderwechsel zeigt nur, dass wir bei diesem Chamäleon gar nicht erst nach einem unveränderlichen Wesen suchen sollten. Schon der Name, den Kipling ihm mitgibt, kann männlich wie weiblich ausgelegt werden. In dieser Weise ist Kim nicht weniger als ein wandelnder Widerstand gegen jegliches Identitätskommando, ein Einspruch zugleich gegen alle Zumutungen fixer Selbstzuordnung, wie sie uns just heutzutage überall begegnen.
"Wer ist Kim?" oder auch "Was ist Kim?" Das fragt sich der Romanheld immer wieder selbst. Indem er diese Frage mit so vielen Antworten versieht, dass er sie letztlich offenhält, führt uns der Roman die weltstiftende Macht von Sprache und Erzählung vor: Wir sind, was wir von uns erzählen - und nur so lange, bis uns eine bessere Geschichte einfällt. Wer solche Kinderweisheit erst einmal gekostet hat, wird nie mehr davon lassen wollen, selbst wenn sie allmählich peinlich werden sollte. Auch noch in Orwells bissiger Kritik schwingt mehr als nur ein halbes Eingeständnis ihrer Wirkung mit. Diese Neuausgabe ist daher willkommene Gelegenheit, dass wir uns Kipling als dem großen Unzeitgemäßen endlich einmal mit Vergnügen stellen.
TOBIAS DÖRING
Rudyard Kipling: "Kim".
Roman.
Aus dem Englischen von Andreas Nohl. Hanser Verlag, München 2015. 512 S., geb., 29,90 [Euro].
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Eine Neuübersetzung von Rudyard Kiplings Roman "Kim" befreit die Reisegeschichte eines indischen Waisenjungen vom viktorianischen Muff. Und entlockt dem Kolonialklassiker ungeahnte Töne.
George Orwell verglich ihn einmal mit jener verschämten Lust an billigem Kindersüßkram, der manche Erwachsene noch lange heimlich frönen - kaum ein Urteil über einen älteren Schriftstellerkollegen, das man als Empfehlung zur Lektüre auffasst. Gemeint war Rudyard Kipling (1865 bis 1936), damals schon seit einigen Jahren verstorben, aber weiterhin dermaßen populär, dass seine Beliebtheit nach Erklärungen verlangte. Gewiss zeugt Orwells Ausspruch vor allem von politischer Kritik, wenn nicht Ressentiment, gegenüber Kiplings ungebrochenem Bekenntnis zum Britischen Empire und kolonialen Auftrag, das man Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts allenfalls als Kinderglaube einer längst vergangenen Epoche sehen mochte. Doch wer je über die Disney-Version von Kiplings "Dschungelbuch" hinaus zu seinen eigentlichen Erzählungen und erst recht den zahlreichen Balladen gelangt ist, wird verstehen, was gemeint ist: jener unverdrossene Brustton seiner Überzeugung, dass die Welt sich letztlich schon den Vorstellungen anbequemen werde, die wir uns von ihr machen. Das Leben ein Gewinnspiel - darf man das als aufgeklärter Zeitgenosse wirklich glauben?
Auch "Kim", Kiplings 1900 erstmals erschienener Roman, stellt Leser heute vor die Frage, wie sehr sie solchem Optimismus trauen. Er erzählt die tollkühnen Abenteuer eines pfiffigen Waisenjungen in Nordindien gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts, der sich einem tibetanischen Lama anschließt und mit ihm fortan durch die Lande zieht, jahrelang zu Fuß oder per Eisenbahn, kreuz und quer, vom Tal des Ganges bis hinauf in den Himalaja - eine episch-breite, kunterbunte und vergnügte Reisephantasie aus unzähligen Episoden, voll herrlicher Abschweifungen, detailgesättigter Genrebilder, absonderlicher Figuren, absurder Szenen und skurriler Komik. Doch was immer Kim auch widerfährt und wohin es ihn verschlagen mag, niemals scheint er schutzlos ausgeliefert, sondern bleibt in der Geborgenheit eines sicheren Horizonts. Seine Odyssee kennt keine Heimkehr, aber einen klaren Kontrollpunkt, und der liegt in London: in der Geheimdienstzentrale der Außenaufklärung. Mag der Lama noch so viel vom Rad des Lebens reden, Kim und seine Leser finden besseren Trost in den Akten, die im Zentrum des Empire geführt werden und alle Wechselfälle der Welt vor- und fürsorglich aufzeichnen. Als Straßenjunge ist Kim ganz auf sich gestellt und muss sich ständig in neuen Situationen bewähren, als Spion Ihrer Majestät jedoch bewahrt ihn eine höhere Instanz und leitet ihn durch ihre Männerwelt.
Es ist daher kein Zufall, dass zu Kiplings größten Anhängern zu Lebzeiten Lord Baden-Powell zählte, Vater der Boyscouts, der die Grundsätze seiner Knabenertüchtigungsorganisation, frische Luft und straffe Führung, erklärtermaßen nach dem Vorbild dieses Romans formte. Was aber soll uns heute, diesseits pfadfinderischer Taten oder Träume, solch ein Buch sagen?
Nach Stevensons "Schatzinsel" und Stokers "Dracula", die etwa zur selben Zeit und einst aus ähnlichem Geist entstanden sind, hat sich der Übersetzer und Herausgeber Andreas Nohl Kiplings "Kim" vorgenommen, um uns diesen Kolonialklassiker in der schmucken und sorgsam kommentierten Aufmachung der Hanser-Klassikerausgaben neu nahezubringen. Dabei ist die letzte Ehrenrettung des Autors - von den Modernisten missachtet, von der Avantgarde geschmäht - erst knapp drei Jahrzehnte her; damals versuchte Gisbert Haefs bei Haffmanns den viktorianischen Muff zu lüften.
Nohl folgt diesem Beispiel und wählt für seine Übersetzung einen frischen, zupackenden, manchmal fast schon kecken Ton, der das Unbändige, jugendlich Übermütige und Weltstürmende von Kiplings Sprache großartig trifft. "Denk ein Weilchen nach", ruft sein Kim einem pompösen Wachtmeister im Punjab entgegen, "du Mann mit einer Matschbirne" - "man with a mud head", heißt es im Original. Bei Haefs wurde daraus "Mann mit Lehmkopf", in der alten Version von Hans Reisiger aus den zwanziger Jahren "Mann mit vernageltem Kopf". Gegenüber solchen Behelfslösungen versteht Nohl sich glänzend auf Pointen, zumal wenn er das vielfach eingesetzte Indisch-Englisch der Geschäftemacher oder kleinen Funktionäre wiedergibt, die sich der Prestigesprache der Kolonialherren befleißigen. Sein Hari Babu redet ständig von einer "verdammt verzwickten Mühle" (bei Haefs "verdammt enge Klemme", bei Reisiger, noch blasser, "kritische Lage") und gibt auf diese Art einer erlernten Redewendung individuellen Dreh.
Denn davon lebt dieser Roman durchweg: von der Fülle der Register, die er hörbar werden lässt, und der Vielfalt der Idiome, die er wie in einer Echokammer einfängt, ohne sie auf einen gemeinsamen Kammerton zu stimmen. Und in dem Maße, wie Vielstimmigkeit als Kennzeichen moderner Erzählkunst gelten kann, ist Kipling ohne jeden Zweifel ein Meistererzähler der Moderne, der sich vor keiner Umgangssprache scheut und dem es mühelos gelingt, große Szenen fast ausschließlich dialogisch zu entwickeln, indem er jeder Stimme ihre eigne Prägung mitgibt. Sein eigentliches Abenteuer ist daher die Sprache - und sie ist es, die auch so unterschiedliche Modernisten wie T. S. Eliot und Bertolt Brecht nachhaltig inspiriert hat.
Der populäre Erfolg seiner Bücher wurde oft in dem gesucht, was sie Wunderbares von der weiten Welt erzählen, und gewiss zeugt gerade "Kim" auch von des Autors eigener Sehnsucht nach dem Land, in dem er aufwuchs und das er doch zurücklassen musste - eine klassische Phantasie vom verlorenen Kindheitsparadies. Aber wenn man sie jetzt wiederliest, entdeckt man noch ganz andere, unerwartet aktuelle Seiten. Als Agent in offiziellen Diensten, der das Vordringen russischer Vormacht in Afghanistan verhindern soll, zählt Kim auch zu den Ahnherren von Ian Flemings Agent 007 - aber gerade umgekehrt zum unverkennbaren James Bond, der in jeglicher Kalamität seine Frisur und Fasson wahrt, verändert Kim sich fortwährend und passt sich strategisch jeder Lage an. Diese Mimikry ist sein Erfolgsrezept. Als illegitimer Sohn eines irischen Soldaten, der im Raj unter Indern aufwächst, spricht er nicht nur viele Landessprachen, sondern geht auch, je nach Ver- und Einkleidung, mal als Einheimischer, mal als weißer Sahib durch. Doch sein andauernder Kleiderwechsel zeigt nur, dass wir bei diesem Chamäleon gar nicht erst nach einem unveränderlichen Wesen suchen sollten. Schon der Name, den Kipling ihm mitgibt, kann männlich wie weiblich ausgelegt werden. In dieser Weise ist Kim nicht weniger als ein wandelnder Widerstand gegen jegliches Identitätskommando, ein Einspruch zugleich gegen alle Zumutungen fixer Selbstzuordnung, wie sie uns just heutzutage überall begegnen.
"Wer ist Kim?" oder auch "Was ist Kim?" Das fragt sich der Romanheld immer wieder selbst. Indem er diese Frage mit so vielen Antworten versieht, dass er sie letztlich offenhält, führt uns der Roman die weltstiftende Macht von Sprache und Erzählung vor: Wir sind, was wir von uns erzählen - und nur so lange, bis uns eine bessere Geschichte einfällt. Wer solche Kinderweisheit erst einmal gekostet hat, wird nie mehr davon lassen wollen, selbst wenn sie allmählich peinlich werden sollte. Auch noch in Orwells bissiger Kritik schwingt mehr als nur ein halbes Eingeständnis ihrer Wirkung mit. Diese Neuausgabe ist daher willkommene Gelegenheit, dass wir uns Kipling als dem großen Unzeitgemäßen endlich einmal mit Vergnügen stellen.
TOBIAS DÖRING
Rudyard Kipling: "Kim".
Roman.
Aus dem Englischen von Andreas Nohl. Hanser Verlag, München 2015. 512 S., geb., 29,90 [Euro].
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