Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Grundlagen, Note: 1,3, Universität Bielefeld (Soziologie), Veranstaltung: Grundfragen einer soziologischen Theorie des Handelns, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen ist eine viel diskutierte Debatte sowohl in den Medien, wie auch in der Wissenschaft. Elternschaft scheint nicht mehr Teil der Normalbiografie zu sein und somit entscheiden sich viele Frauen dagegen, Nachwuchs zu zeugen. In dieser Arbeit soll mit Hilfe der Wert-Erwartungstheorie von Esser der Frage nachgegangen werden, warum sich überdurchschnittlich viele Akademikerinnen gegen die Geburt eines Kindes entscheiden. Esser (1999a) hat mit seiner Theorie den Anspruch, Handlungen verstehend erklären zu können und damit Aussagen über die Mikroebene, also die individuellen Handlungen, zu treffen. Er löst damit das Erklärungsproblem, gesellschaftliche Phänomene verstehen zu können, indem die Selektion von Alternativen durch die Akteure untersucht wird.Im ersten Kapitel wird zunächst das Wannenmodell sozialen Erklärens von Coleman und Esser veranschaulicht. Das Modell dient dazu, die einzelnen Schritte dieser Arbeit nachzuvollziehen. Im Anschluss an die Modellbeschreibung wird die Ausgangssituation des Phänomens der kinderlosen Akademikerinnen beschrieben (siehe Kapitel 3). Durch die Darstellung des Wandels in der Gesellschaft in Bezug auf die Familienstrukturen wird die Makroebene definiert. Das heißt, was kann den Anstieg der Kinderlosigkeit von Hochschulabsolventinnen beeinflusst haben. Ob jedoch überhaupt ein Anstieg zu beobachten ist, wird anhand des vierten Kapitels belegt. In diesem Abschnitt wird der soziale Tatbestand von überdurchschnittlich vielen kinderlosen Akademikerinnen mit aktuellen Daten empirisch überprüft. Ausgehend von dem Erklärungsproblem zwischen den beiden Makroebenen, der Ausgangssituation und dem sozialen Phänomen, wird in Kapitel 5 schrittweise die Logik der Selektion von Hochschulabsolventinnen mit Hilfe der Wert-Erwartungstheorie beschrieben. Im abschließenden Kapitel (siehe Kapitel 6) werden daraufhin noch einmal alle Ergebnisse zusammenfassend dargestellt um dann auf die Fragestellung einzugehen, warum sich überdurchschnittliche viele Akademikerinnen gegen die Geburt eines Kindes entscheiden.
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