In den späten 1960er Jahren gelangen die ersten großen Schritte in der Behandlung bösartiger Tumoren und von Leukämien der Kinder. War das nächste und naheliegende Ziel, die maligne Erkrankung zu beseitigen – und dann diesen Zustand der Remission möglichst lange zu erhalten (an eine dauerhafte Remission wagten wir um 1970 noch kaum zu denken), so kamen erst allmählich die Gedanken an mögliche Spätfolgen nach Heilung auf. Erst im Verlauf der Jahre hat sich nach und nach die Notwendigkeit erwiesen, sich mit den Spätfolgen nach Krebstherapie und insbesondere den Spätfolgen nach onkologischer Therapie bei Kindern auseinander zu setzen. Sowohl national als auch international sind Studiengruppen entstanden, die sich mit den „late effects“ befassen, auch auf inzwischen multinationaler Basis. Die Mehrzahl der Büchlein befasst sich mit Nebenwirkungen und Spätfolgen, Berichten über Komplikationen und Retrospektiven, Sekundärtumoren und Therapiefolgen wie Infertilität und nach möglichen Nachkommen. Der hier präsentierte Schlussband stellt nach der vorläufigen – und subjektiven – Ansicht des Autors einen positiven Schlusspunkt dar. Der Autor hat etwas versucht, was man aus der wissenschaftlichen Literatur so nicht kennt: Er hat eine Kohorte von ehemaligen Patienten (jetzt 43-59jährig), die als Kinder zwischen 1967 und 1975 erkrankt waren – und geheilt wurden, und zwar von ihrer Ersterkrankung auf Dauer – und die er jahrzehntelang medizinisch nachbetreut hat, zu einem persönlichen Gespräch außerhalb der Langzeit-Nachsorge-Ambulanz gebeten. Mit einem Abstand von mehr als 40 Jahren zur kindlichen Krebserkrankung: - Wie haben sie in den mehr als 40 Jahren seither gelebt? - Was für einen Beruf erlernt; diesen ausgeführt? - Was war mit der Familie? mit Beziehungen? - War ein Schuldgefühl, ein Vorwurf gegen irgend jemanden? - Wäre das Leben ohne Kinderkrebs anders verlaufen? - Bestehen gesundheitliche Probleme jetzt oder seit der Krebserkrankung? Und vieles andere mehr.