An der pädagogischen Hochschule des Kantons St. Gallen wird das Modul Ästhetische Bildung doziert. Eine zentrale Aussage des Moduls bezieht sich darauf, dass dem individuellen Lernprozess jedes Kindes mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, als dem erreichten Ergebnis selbst. Dabei ist es unabdingbar die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der Kinder zuzulassen und zu unterstützen. In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie die Lernprozesse von Kindern unter Einbezug ihrer individuellen Ausdrucksweisen optimiert werden können. Dies geschieht mittels Literaturstudium, einer selbst erstellten Onlineumfrage und dem Vergleich zwischen dem Bildungskonzept des Kantons St. Gallen und dem der Reggio-Pädagogik. Die Leitideen und Haltungen des Bildungskonzeptes des Kantons St. Gallen und die Auswertungen der Umfrage zeigen, dass dem Lernprozess und den individuellen Ausdrucksweisen der Kinder in den Volksschulen des Kantons St. Gallen nur teilweise genügend Raum zugestanden werden. Da die kindlichen Lernprozesse und Ausdrucksweisen in der Reggio-Pädagogik von zentraler Bedeutung sind, erstelle ich einen Kriterienraster, mit welchem es gelingt, relevante Aspekte der Reggio-Pädagogik in die pädagogische Praxis des Kantons St. Gallen zu integrieren. Der Kriterienraster gibt konkrete Hinweise zur gezielten Förderung individueller Lernprozesse.