Die Wiederkehr von Phasen des Lehrer- und Lehrerinnenmangels sowie von Lehrerinnen- und Lehrerarbeitslosigkeit sorgt in den Medien immer wieder für Schlagzeilen und bei Politikerinnen und Politikern für kontroverse Debatten, weil bildungspolitische Massnahmen zur Steuerung des Bedarfes an Lehrkräften offensichtlich nur begrenzt wirksam sind. In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie komplex die Faktoren sind, die den einzelnen Zyklen zugrunde liegen, indem die Entwicklung auf der Primarschulstufe in den Kantonen Bern und Solothurn zwischen 1848 und 1998 rekonstruiert wird. Es wird untersucht, inwiefern bildungspolitische Massnahmen zur Lösung oder Verschärfung der Probleme beigetragen haben und welche Entwicklungen die ergriffenen Massnahmen ausgelöst haben. Eingegangen wird dabei unter anderem auf Veränderungen in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung, die Feminisierung des Berufsfeldes sowie dessen Öffnung und Einschränkung für ausserkantonale Lehrkräfte und die Entwicklung der Klassengrössen.