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Kinder sind in Gesellschaften wie Deutschland zu einem knappen Gut gewor den. Spatestens mit dem demographischen Ubergang unterhalb des Reproduk tionsniveaus, d.h. daB weniger Kinder geboren werden als zur Bestandserhal tung der Bevolkerung notwendig waren, erhalt damit die Analyse der Lebens verhaltnisse von Kindem auch eine sozialpolitische Dimension. Die mit diesem demographischen Ubergang verbundenen Verlinderungen in den Verhaltnissen zwischen den Generationen lassen erwarten, daB Kinder in diesem ProzeB zwar einerseits eine zunehmend hohe individuelle Wertschatzung genieBen, aber…mehr

Produktbeschreibung
Kinder sind in Gesellschaften wie Deutschland zu einem knappen Gut gewor den. Spatestens mit dem demographischen Ubergang unterhalb des Reproduk tionsniveaus, d.h. daB weniger Kinder geboren werden als zur Bestandserhal tung der Bevolkerung notwendig waren, erhalt damit die Analyse der Lebens verhaltnisse von Kindem auch eine sozialpolitische Dimension. Die mit diesem demographischen Ubergang verbundenen Verlinderungen in den Verhaltnissen zwischen den Generationen lassen erwarten, daB Kinder in diesem ProzeB zwar einerseits eine zunehmend hohe individuelle Wertschatzung genieBen, aber strukturell marginalisiert werden konnen. In Deutschland kommt hinzu, daB im Gefolge der politischen Vereinigung neben den traditionellen regionalen Dispa ritaten in den Lebenslagen zusatzlich neue Ungleichheiten entstanden sind. Diese haben ihre Verankerung nicht nur in den regional gepragten, relativ stabilen kulturellen Milieus der privaten Lebensfiihrung, es ist vielmehr zu erwarten, daB die mit der politischen Transformation verbundenen Verlinderun gen in den Optionen individueller Lebensplanung, z.B. was die biographische Plazierung der FamiliengrUndung, die Moglichkeiten mtitterlicher Erwerbstatig keit und der auBerfamiliaren Betreuung von Kindem anbetrifft, deutliche Ver linderungen in den Lebensverhaltnissen von Kindem nach sich ziehen. Dies macht die Etablierung einer Sozialberichterstattung tiber Kinder dringlich und fordert dazu auf, methodische Uberlegungen anzustellen, mit welchen Instru menten und auf Basis welcher Datenquellen eine solche Sozialberichterstattung moglich ist.
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Autorenporträt
Prof. Dr. Hans Bertram ist seit 1992 Professor für Mikrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem: Familienforschung, Sozialer Wandel und kindliches Wohlbefinden.