Rituale sind als körperliche Aufführungen konstitutiv für den schulischen Alltag. Eingebettet in spezifische szenische Arrangements, sind sie wesentlich an der Hervorbringung und Bearbeitung des komplexen Spannungsfeldes von institutioneller Ordnung und innerschulischer Peergroupkultur beteiligt. Die qualitativ-rekonstruktiv angelegte empirische Studie fokussiert als Schlüsselsituation den Übergang von der Hofpause zum Unterricht und untersucht die hier beobachteten, vielfältigen rituellen Praxen der Kinder in ihren sozialen Sinnzusammenhängen. Zentral ist dabei die Analyse der…mehr
Rituale sind als körperliche Aufführungen konstitutiv für den schulischen Alltag. Eingebettet in spezifische szenische Arrangements, sind sie wesentlich an der Hervorbringung und Bearbeitung des komplexen Spannungsfeldes von institutioneller Ordnung und innerschulischer Peergroupkultur beteiligt. Die qualitativ-rekonstruktiv angelegte empirische Studie fokussiert als Schlüsselsituation den Übergang von der Hofpause zum Unterricht und untersucht die hier beobachteten, vielfältigen rituellen Praxen der Kinder in ihren sozialen Sinnzusammenhängen. Zentral ist dabei die Analyse der Performativität, der körperlichen, symbolischen und dramaturgischen Gestaltung der Rituale. Es werden sehr unterschiedliche, einander überlagernde rituelle Formen der Differenzbearbeitung aufgezeigt, wie etwa die rituelle Herstellung von Unterrichtsbereitschaft oder der subversive Aktionismus. Darüber hinaus liefert die Studie mit ihrer rekonstruktiven Ausarbeitung des Verfahrens der mehrdimensionalen dokumentarischen Videoanalyse einen Beitrag zur Methodik und Methodologie visueller Sozialforschung.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Dr. Monika Wagner-Willi ist Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Sonderpädagogik der Universität Zürich.
Inhaltsangabe
Vorwort.- 1. Einleitung.- 1.1. Schulische Rituale im erziehungswissenschaftlichen Diskurs.- 1.2 Empirische Erforschung von Ritualen in der Schule.- 1.3 Zur Fragestellung der vorliegenden Untersuchung.- 2. Ritual, Gemeinschaft und Institution.- 2.1 Performative Herausbildung und Aufführung des Sozialen in Ritualen.- 2.2 Liminalität und Differenzbearbeitung.- 2.3 Zur Differenz von Institution und Erfahrungsgemeinschaft.- 3. Zugang zum Feld.- 3.1 Das Feld.- 3.2 Methodischer Zugang.- 4. Das Spannungsfeld zwischen Peergroup und Unterrichtssozialität.- 4.1 Konjunktive Rituale der Peers in der Hofpause.- 4.2 Kommunikative Rituale des Unterrichts.- 5. Transitorische Liminalität und rituelle Praxis im Klassenraum.- 5.1 Kommunikative Rituale der Etablierung einer Unterrichtsorganisation.- 5.2 Konjunktive rituelle Praxen der Distanznahme gegenüber der sozialen Identität des Schülers.- 6. Rituelle Bearbeitung des Liminalen und Vereinnahmung des Konjunktiven im Unterricht.- 6.1 Rituelle Disziplinierung.- 6.2 Informelle 'Gerichtsverfahren'.- 6.3 Vereinnahmung des Konjunktiven durch die Institution.- 7. Methoden zur Analyse des Performativen.- 7.1 Beobachtung im schulischen Alltag.- 7.2 Dokumentarische Interpretation.- 8. Zusammenfassung der Ergebnisse.- 8.1 Klassenunterricht und Pausenhof: Kontrastierende Felder ritueller Praxen.- 8.2 Rituale und Ritualisierungen in der liminalen Phase.- 8.3 Zur (fortgesetzten) Zirkularität ritueller Differenzbearbeitung im Unterricht.- 8.4 Dokumentarische Videointerpretation und Erforschung ritueller Praxen in der Schule.- 9. Anhang.- 9.1 Richtlinien der Transkription von Gruppendiskussionen.- 9.2 Exemplarische Darstellung der Interpretation eines Videoausschnitts.- Literatur.
Vorwort.- 1. Einleitung.- 1.1. Schulische Rituale im erziehungswissenschaftlichen Diskurs.- 1.2 Empirische Erforschung von Ritualen in der Schule.- 1.3 Zur Fragestellung der vorliegenden Untersuchung.- 2. Ritual, Gemeinschaft und Institution.- 2.1 Performative Herausbildung und Aufführung des Sozialen in Ritualen.- 2.2 Liminalität und Differenzbearbeitung.- 2.3 Zur Differenz von Institution und Erfahrungsgemeinschaft.- 3. Zugang zum Feld.- 3.1 Das Feld.- 3.2 Methodischer Zugang.- 4. Das Spannungsfeld zwischen Peergroup und Unterrichtssozialität.- 4.1 Konjunktive Rituale der Peers in der Hofpause.- 4.2 Kommunikative Rituale des Unterrichts.- 5. Transitorische Liminalität und rituelle Praxis im Klassenraum.- 5.1 Kommunikative Rituale der Etablierung einer Unterrichtsorganisation.- 5.2 Konjunktive rituelle Praxen der Distanznahme gegenüber der sozialen Identität des Schülers.- 6. Rituelle Bearbeitung des Liminalen und Vereinnahmung des Konjunktiven im Unterricht.- 6.1 Rituelle Disziplinierung.- 6.2 Informelle 'Gerichtsverfahren'.- 6.3 Vereinnahmung des Konjunktiven durch die Institution.- 7. Methoden zur Analyse des Performativen.- 7.1 Beobachtung im schulischen Alltag.- 7.2 Dokumentarische Interpretation.- 8. Zusammenfassung der Ergebnisse.- 8.1 Klassenunterricht und Pausenhof: Kontrastierende Felder ritueller Praxen.- 8.2 Rituale und Ritualisierungen in der liminalen Phase.- 8.3 Zur (fortgesetzten) Zirkularität ritueller Differenzbearbeitung im Unterricht.- 8.4 Dokumentarische Videointerpretation und Erforschung ritueller Praxen in der Schule.- 9. Anhang.- 9.1 Richtlinien der Transkription von Gruppendiskussionen.- 9.2 Exemplarische Darstellung der Interpretation eines Videoausschnitts.- Literatur.
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