Wenn Kinder in den Kindergarten kommen, bringen sie ein ganzes »Bündel« an sprachlichen Fähigkeiten und vielfältigen Erfahrungen mit. Doch selbst wenn Kinder in diesem Alter schon sehr sprachgewandt sein können, so ist ihr Spracherwerb noch längst nicht abgeschlossen. Gerade jetzt erwerben sie Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, zunehmend reichhaltiger zu kommunizieren und die Sprache immer mehr dazu zu nutzen, Dinge zu erklären und zu hinterfragen. Um Kinder im Kita-Alltag bei diesen Entwicklungsschritten gut zu unterstützen, ist der analytische und reflektierende Blick auf den sprachlichen Bildungsalltag das A und O. Denn erst mit einem geschärften Blick auf die Sprache von Kindern können all die kleinen und großen Momente im Alltag entdeckt werden, die ihnen Lust auf Sprache machen und sie dabei in ihrem individuellen Sprachlernen anregen. Ergänzend zum Sprachbildungskonzept des Deutschen Jugendinstituts »Kinder-Sprache stärken!« wurden zu diesem Zweck die folgenden Beobachtungs- und Reflexionsinstrumente überarbeitet und erweitert: Etappen im Spracherwerb der Drei- bis Sechsjährigen Orientierungsleitfäden und ein Dokumentationsschema für die kontinuierliche Beobachtung von Kindersprache Leitfragen zum Dialoghandeln für die Analyse und Reflexion des eigenen Interaktionshandelns im kollegialen Austausch Analyse- und Reflexionsbogen, um die sprachförderlichen Potenziale in Alltagssituationen und in Aktivitäten aus dem Bildungskanon zu entdecken und zu nutzen Mit der Überarbeitung und Erweiterung der Instrumente setzt das vorliegende Ergänzungsmaterial die Instrumente für den Kindergarten fort, wie sie mit dem Konzept »Die Sprache der Jüngsten entdecken und begleiten« für die sprachpädagogische Arbeit in der Krippe entwickelt wurden. So ist es als Team möglich, ein Kind von seinem ersten Krippentag bis zu seinen letzten Kindergartentag durchgängig auf seinem Weg in die Sprache hinein zu begleiten, seine Sprache immer wieder neu zu entdecken, sie anzuregen und zu stärken.