Alles scheint in Bewegung. Was heute noch fest und solide wirkt, hat sich morgen schon verändert, davon, was uns die ferne Zukunft bringt, ganz zu schweigen. Unsere Welt hat sich von einer Kultur, in der die Überlieferung ihren festen Platz hatte, in eine Informationsgesellschaft verwandelt, alles wird ständig in Frage gestellt und was gültig ist, wird es nicht bleiben. Und so haben wir das Gefühl, auf einer riesigen Baustelle zu leben, die niemals zu Ende geführt wird, egal, ob es sich um die Erziehung unserer Kinder handelt, um Moral, Politik oder Religion. Aber was sollen wir dann unseren Kindern mitgeben, wenn die althergebrachten Wurzeln nicht mehr taugen oder ausgerissen sind? Welche Werte lassen sich noch vermitteln? Zum Glück gibt es keine "Spezialisten" mehr, die sich darum kümmern, welche Werte eine Gesellschaft ihren Kindern weitergeben soll. Doch innerhalb der Humanwissenschaften gibt es zwei Fach richtungen, die der Frage wohl am nächsten stehen: Die Psychologie und die Geschichtswissenschaft. Erstere interessiert sich für die Entwicklung des Einzelnen, die zweite für die Vergangenheit und den gegenwärtigen Stand der Entwicklung der Gesellschaft. Und so diskutieren im vorliegenden Buch ein bekannter Kinder- und Jugendpsychiater und der wohl größte Gegenwartshistoriker Frankreichs die Frage, welche Werte wir unseren Kindern heute noch mitgeben können und welche überlieferten ethischen Vorstellungen noch tauglich sind.