Henryk Grynberg, geb. am 4. Juli 1936 in Warschau, überlebte die Jahre der deutschen Besetzung mit seiner Mutter in verschiedenen Verstecken auf dem Land. Nach dem Krieg studierte er Journalistik in Warschau. Angesichts des anwachsenden Antisemitismus verließ er 1967 Polen und lebt seitdem in den USA. Seine Erzählungen, oft basiert auf eigenem lebensgeschichtlichem Hintergrund, schildern die Wirklichkeit der Todebedrohung, so 'Der jüdische Krieg' (dt. 1972 u. 2016), 'Der Sieg' (dt. 2016), 'Vaterland' (dt. 2016). Auch in den Essays ('Unkünstlerische Wahrheit', dt. 2014), bleibt er seinem Lebensthema treu.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Jörg Plath lernt vom Holocaust-Überlebenden Henryk Grynberg, wer die "Kinder aus Teheran" sind und was sie nach dem deutschen Überfall auf Polen erlebt haben: Flucht, Zwangsarbeit und der Tod vieler Familienmitglieder sowohl durch Deutsche als auch durch die Sowjetunion haben die jüdischen Kinder überstanden, bevor sie von den Alliierten nach Palästina evakuiert wurden. Dennoch werden sie von Israel nicht als Opfer des Holocaust gesehen, ist Plath erzürnt. Er berichtet darüber hinaus vom Veröffentlichungszusammenhang des Buches, das in der von der Universität Gießen verantworteten Reihe "Bibliothek der polnischen Holocaustliteratur" erscheint und von den Beteiligten mit einem Nachwort versehen wurde, das allerdings die Frage des Rezensenten nicht beantwortet, ob Grynberg die seiner Arbeit zugrundeliegenden Protokolle bearbeitet hat und wenn ja, inwiefern. Der Ton der Schilderungen erscheint dem Kritiker nicht kindlich, eher unendlich ernst angesichts des Grauens. Eine bewegende Lektüre, versichert er.