In einer reichen Gesellschaft wie der Bundesrepublik Deutschland sind viele Kinder arm, was umso mehr erstaunen muss, als man gleichzeitig die Überalterung, den fehlenden Nachwuchs sowie den nachlassenden Kinderreichtum der Familien beklagt. Gegenüber anderen Armutsformen weckt die Kinderarmut mehr negative Assoziationen und noch stärkerer Emotionen, z.B. im Zusammenhang mit Reizthemen wie ,Altersvorsorge' und ,Generationenvertrag'. In der öffentlichen Diskussion über die Riester'sche Rentenreform, aber auch zur wachsenden Staastsverschuldung und bei vielen anderen Gelegenheiten wurde bzw. wird die Frage gestellt, ob man nicht stärker zwischen Alt und Jung umverteilen müsse, um einen ansonsten drohenden ,Krieg der Generationen' zu verhindern.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nach Rezensentin Christiane Ruoss münden die zum Großteil auf ein Forschungsprojekt zurückgehenden Beiträge der Autoren in einen Thesenkatalog, der deutlich von dem allgemeinen Chor der Stimmen über Schmarotzertum und den gegenseitigen Argwohn Kinderloser und Eltern abweicht: um von der Verteilungsungerechtigkeit zwischen Arm und Reich durch politische Entscheidungen der rot-grünen Bundesregierung abzulenken, würden einzelne Bevölkerungsgruppen gezielt gegeneinander ausgespielt, meinen die Herausgeber: "Man sucht nicht den sozialen Diskurs über Verteilungsfragen, schließt vielmehr die Wagenburg der Reichen noch fester". Der rigide Sparkurs, die Rentenpolitik und die Familienpolitik stünden als zukunftsfeindliche Maßnahmen in der Kritik. Absolut lesenswert, urteilt Ruoss begeistert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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