Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Diskussionen um den Geburtenrückgang und den Ursachen für die ansteigende Kinderlosigkeit ruht der Fokus vornehmlich auf den Frauen. Und hier wird insbesondere den Frauen mit akademischer Ausbildung besonderes Interesse geschenkt. Es wird von einemüber 40%igen Anteil kinderloser Akademikerinnen mit steigender Tendenz berichtet. Zur Erklärung der Kinderlosigkeit hoch gebildeter Frauen wird oft der sog. Institutioneneffekt angeführt. Nach diesem wird davon ausgegangen, dass sich die Familiengründung, bedingtdurch die längeren Ausbildungszeiten nach hinten verschiebe. Die hoch gebildeten Frauen blieben demnach nicht dauerhaft kinderlos,sondern würden ihre Familiengründungsphase nur zeitlich nach hinten verschieben. Es wird resignierend festgestellt: "Wissenschaft als Lebensform und ein Leben mit kleinen Kindern passen nicht zusammen" (Metz-Göckel/Möller/Auferkorte-Michaelis 2009: 13). Doch ist dies wirklich so? Sind eine wissenschaftliche Karriere und Kinder unvereinbar?Die Frage nach der (Un-)Vereinbarkeit von Karriere und Kindern ist eng an die gegebenen Rahmenbedingungen gekoppelt. Ein Blick zurück zeigt, dass die Rahmenbedingungen für die Realisierung von Kindern z.B. während des Studiums nicht in ganz Deutschland gleich gestaltet waren. Im System der DDR gab es z.B. gezielte Anreize für eine frühzeitige Realisierung des Kinderwunsches; Studentinnen mit Kind wurden bspw. gezielt gefördert. Da angenommen wird, dass sich die jahrzehntelange Zweiteilung Deutschlands (in Ost und West) erheblich auf die Bevölkerungsentwicklung, das Familienleitbild und die Rolle der Frau und damit indirekt auch auf das Erstgebäralter ausgewirkt hat, soll die Zugehörigkeit zu den alten bzw. neuen Bundesländern im Rahmen einer klassischen Kontextanalyse getestet werden. Es gilt zu prüfen, ob der Institutioneneffekt für die ost- und westdeutschen Akademikerinnen gleichermaßen feststellbar ist.Um dieser Frage nachzugehen, wird zu Anfang kurz auf die gesellschaftlichen Veränderungen im Hinblick auf das Familienleitbild, die Rolle der Frau und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eingegangen. Des Weiteren wird der Institutioeneffekt dargestellt. Dem schließt sich der empirische Teil der Arbeit an. Hier wird auf den gewählten Datensatz eingegangen. Anschließend wird die Methode der klassischen Kontextanalyse dargestellt. Dem schließen sich die Auswertung der Daten und ein kurzes Fazit an.
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