Die Praxis der Säuglingstaufe als Normalfall christlicher Initiation in der lateinischen Kirche geht bis in die Frühzeit zurück. Während es aber zunächst neben der Kindertaufe auch den Taufaufschub gab, verschwindet dieser ab dem 5. Jahrhundert. Hier werden sowohl die gesellschaftlichen und politischen Fakten, die für die Entwicklung der Praxis mitentscheidend waren, als auch die theologischen Reflexionen Tertullians, Cyprians und Augustinus zum Thema Kindertaufe und Taufaufschub untersucht.