Kinder brauchen vielfältige Freiräume für Bildungserfahrungen, um ihre Sinne, ihren Körper und ihren Geist entwickeln zu können. Dieser Kerngedanke des humanistischen Bildungsideals gerät heute von zwei Seiten massiv in Bedrängnis. Technokratische Bildungsreformen wollen schon im Vorschulalter Basiskompetenzen moderner Industriegesellschaften antrainieren. Zum anderen wird Kindheit als Bildungsraum durch den Einfluss der kommerziellen Kulturindustrie zunehmend eingeengt. Auf der Basis neuester Forschungen etwa zu den Wirkungen von Computerspielen und TV-Konsum zeigt das Buch, wie kindliche Entwicklungschancen durch kommerzielle Angebote geradezu blockiert werden. Gleichzeitig unterzieht das Buch die Erfolgsversprechen technokratischer Bildungsreform nicht nur der Kritik, sondern entwirft das Gegenbild einer zukunftsoffenen, vielseitigen Entwicklungsförderung der Kinder.