Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Hypothesen zur Pathogenese der Schizophrenie liefert Maria Ammon eine qualitative Untersuchung der frühen Lebensgeschichte von schizophren erkrankten Patienten und deren Familien. Nach einer kurzen historischen Einführung werden die genetischen und biologischen Hypothesen der Bedingungen, die zum späteren Ausbruch der Krankheit führen, ausführlich dargestellt, gefolgt von Ansätzen, die einem psycho-sozialen Verständnis entspringen - beginnend beim psychoanalytischen Denken über psychodynamische Theorien bis hin zu multifaktoriellen Forschungen zur neueren Traumaforschung. Das eigentliche Herzstück der Arbeit bilden biografische Interviews mit sechs schizophren erkrankten Menschen und ihren nächsten Bezugspersonen. Anliegen ist, das familiäre Umfeld in Bezug auf die zahlreichen Facetten des Lebens aus den unterschiedlichen subjektiven Blickwinkeln abzubilden. Im Ergebnis geht es der Autorin darum, die Erkrankung familiendynamisch zu verstehen, um die Bedingungen schizophrener Erkrankungen zu beleuchten und Alternativen zur Prophylaxe und Hilfestellungen für die Familien zu entwickeln.