Die These vonder"veränderten Kindheit"beruht im Wesentlichen auf eher fragmentarischen Rekonstruktionen von"Stadtkindheiten"in den 50er Jahren; das Leben auf dem Lande wird in der Forschung nur am Rande erwähnt. Dieses Buch ist eine Zeitreise, die den Leser in ein Dorf im Jahr 1953 zurückführt und die damalige Kindheit in der chronologischen Abfolge eines Jahres geradezu"minutiös"rekonstruiert. Dabei ist eine einmalige Dokumentation entstanden, die als eine Art"kulturelle Konserve"Kindheit auf dem Dorf in seiner ganzen Vielfalt und zeitgeschichtlichen Ausprägung darstellt. Den Texten liegt eine differenzierte Befragung von Zeitzeugen zu Grunde; sie werden ergänzt durch über 300 Abbildungen (aus Schülerheften, Tageszeitungen, Schulbücher, Poesie- und Sammelalben; Spielsachen, Landschaften, Spielplätze ...). Die Liebe zum Detail, der Anspruch an empirische Genauigkeit und die ästhetische Ausgestaltung kennzeichnen diesen Band, der in seiner systematischen Aufarbeitung und Dokumentation auch konkrete Materialien für den historischen Sachunterricht in der Grundschule bietet.