Mit dem Begriff Kindheitsliteratur wird das Zusammentreffen zweier synchroner Phänomene erörtert, die besonders in der neueren österreichischen Gegenwartsliteratur vermehrt anzutreffen sind: zum einen die Thematisierung von Kindheit und zum anderen die Adressierung literarischer Texte an eine kindliche Leserschaft auch von Autorinnen und Autoren, die an sich nicht zur Kinderliteratur gezählt werden. Unter diesem Aspekt erscheint es angebracht, die von der allgemeinen Literatur üblicherweise als Subsystem abgetrennte Kinderliteratur als Teil der Kindheitsliteratur zu verstehen und damit gleichzeitig literarische Wertung und pädagogisches Urteil zu entflechten. Dieses Ziel wird in mehreren analytischen Diskursen und in Interpretationen einschlägiger Werke verfolgt.
"Ernst Seibert weist sich mit dieser Arbeit...als ein exzellenter Kenner der österreichischen Gegenwartsliteratur und der ihr gewidmeten germanistischen Forschung aus. [...] Seine Vertrautheit mit der deutschsprachigen...Kinder- und Jugendliteraturforschung ist geradezu phänomenal; [...] Hinsichtlich der breiten Fächerung der Fragestellung, der Weite des behandelten Gegenstandes, der anspruchsvollen methodischen Ausrichtung und der souveränen Eigenständigkeit und Originalität der Gedankenführung ragt diese Studie wie ein Leuchtturm heraus." (Hans Uhlmann, 1000 und 1 Buch)