Umgangsstörungen und Umgangsverweigerung sind typische Begleiterscheinungen hochstrittiger Trennungen, die Eltern-Kind-Beziehungen dauerhaft zu zerstören drohen. Sie stellen die am Familiengericht befassten Professionen vor größte Herausforderungen. Das von monokausalen Schuldzuweisungen an den betreuenden Elternteil geprägte PAS - Konzept (Gardner, 1997) hat sich bei ihrer Bewältigung als kaum hilfreich erwiesen. Dieses Buch will dem ein Modell gegenüber stellen, das Psychodynamik und Bandbreite des kindlichen Verhaltens vollständig abbildet und zugleich ein gründliches psychologisches Verständnis des Phänomens ermöglicht. Methodisches Kernstück der Untersuchung ist die als induktive Einzelfallstudie angelegte qualitative Analyse der Ablehnungsbegründungen von 103 Kindern im Alter von 4 - 17 Jahren. Zudem wurde ein Konzept von Instrumentalisierung entwickelt, das auch die Motivlage des beeinflussenden Erwachsenen einbezieht. Die neu konzipierte Typologie stellt nun kindliches Verhalten bei Umgangsverweigerung umfassend dar. Das Modell ermöglicht sowohl die Einzelfallanalyse, als auch Prognosen zur Reversibilität sowie die Entwicklung individuell abgestimmter Interventionen.
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