Psychoanalytische Erklärungsmuster zum Filmverständnis einzusetzen gilt seit einiger Zeit als obsolet. Sowohl die Psychoanalyse an sich, als auch die Übertragung Ihrer Grundannahmen auf die Erklärung von Filmgeschehen werden in Frage gestellt. Gleichwohl versucht die Autorin bewusst eine Revision: Sie setzt sich zum Ziel, die Interferenz zwischen Kino/Film und Psychoanalyse heute kritisch anders zu fassen; sie verfolgt ein Erkenntnisinteresse, das sich nicht auf die Evidenz verlässt und mehr sein will als eine Bemängelung der klassischen psychoanalytischen Filmtheorie: Ihre Re-Vision will…mehr
Psychoanalytische Erklärungsmuster zum Filmverständnis einzusetzen gilt seit einiger Zeit als obsolet. Sowohl die Psychoanalyse an sich, als auch die Übertragung Ihrer Grundannahmen auf die Erklärung von Filmgeschehen werden in Frage gestellt. Gleichwohl versucht die Autorin bewusst eine Revision: Sie setzt sich zum Ziel, die Interferenz zwischen Kino/Film und Psychoanalyse heute kritisch anders zu fassen; sie verfolgt ein Erkenntnisinteresse, das sich nicht auf die Evidenz verlässt und mehr sein will als eine Bemängelung der klassischen psychoanalytischen Filmtheorie: Ihre Re-Vision will heute aufs Neue der Interferenz von Kino und Psychoanalyse mit Erkenntnis und Interesse (Habermas 1973) begegnen; das ist eine erkenntniskritische Verschränkung, die sowohl für die Filmwissenschaft als auch für die Psychoanalyse von Belang sein könnte. Aus dem Inhalt:Die Genese und Entwicklung der psychoanalytischen Film-/Kinotheorie: Ein historischer AbrissDie Re-Vision des Kinos und der Psychoanalyse: Die methodische Basis der Kinoanalyse Ödipales Curriculum zur Schaulust: Der Student von PragDie zwei Orte der Psychoanalyse: Geheimnisse einer Seele Loving Analysis: Die Psychoanalytikerin und das Hollywoodkino in Spellbound 'Closer in spirit to the psychotic patients than the wise doctor': Die psychoanalytische Erkenntnis des Montgomery Clift Der Witz als Kraft der Dekonstruktion: Psychoanalyse in den Filmen von Woody Allen Final Analysis oder Hollywoods Abrechnung mit der psychoanalytischen Filmtheorie Die Zukunft einer Re-Vision: Schlussbemerkungen zur Kinoanalyse
Veronika Rall, 1962, Studium der Germanistik, Philosphie und Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt am Main. Aufbaustudium in 'History of Consciousness' an der University of California, Santa Cruz, USA. Zunächst freie Journalistin in Berlin (u.a. für Frankfurter Rundschau, Tagesspiegel, taz), von 2002-2005 Redaktorin in den Ressorts Film, Literatur und Kulturtheorie der Wochenzeitung (WOZ), Zürich. Zwischen 2006-2008 Stipendiatin des Schweizerischen Nationalfonds, seit 2008 Mitarbeiterin des Seminars für Filmwissenschaft der Universität Zürich. Ab 2010 Koordinatorin des Doktorandenprogramms ProDoc 'Kino und audiovisuelle Dispositive' der Universitäten Zürich, Lausanne und Lugano. Lehraufträge: J.W. Goethe Universität Frankfurt, Freie Universität Berlin, Friedrich-Alexander Universität Erlangen, Universität Zürich, Hochschule der Künste, Bern. Forschungsinteressen: Kino & Psychoanalyse (Dissertationsprojekt), Filmtheorie, Feminismus, Wissenschaftstheorie, Philosophie,
Film im Kontext der neuen Medien, Film & Psychiatrie.
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