Städtische Lebensweisen und -einstellungen prägen zunehmend die Gesellschaft. An die Stelle früherer Eindeutigkeit treten im Zuge der Individualisierung der Bevölkerung verschiedene Lebensentwürfe. Diese lassen sich vorrangig nach Alter, Bildung und Stil unterschiedlichen Milieus zuordnen. Für die westeuropäischen Volkskirchen bleibt diese gesamtgesellschaftliche Entwicklung nicht ohne Folgen. Zumindest für einige Milieus ist es nicht mehr selbstverständlich, Christen zu sein wie schon die Vorfahren - und dies bedeutet wachsenden Handlungsbedarf gerade in kirchlich strukturschwachen Gebieten. Die Arbeit beurteilt "Urbane Profilgemeinschaften", die das bislang durch die Ortsgemeinde (parochial) gestützte kirchliche Leben ergänzen wollen, ohne das Dach ihrer Volkskirche zu verlassen. Als einleitende Problemskizze werden wesentliche Stimmen einer deutschen Gemeindegründungsdiskussion zusammengestellt. Weiter werden unterschiedliche Ansätze aktueller Gemeinschaftsgründung aus europäischen Volkskirchen vorgestellt, ein Einzelfallbeispiel vertieft untersucht. Exemplarisch werden typische Merkmale verschiedener Wege der Gemeinschaftsgründung aufgezeigt und kritisch bewertet. Da die Gemeinschaften häufig in städtischem Kontext anzutreffen sind, werden Erwartungshaltungen städtischer Lebensweise erhoben. Die praktischtheologische Auswertung des auch in Feldstudien vor Ort erhobenen Materials ergibt, inwiefern diese Gemeinschaften die Relevanz landeskirchlichen Handelns in der heutigen urbanen Gesellschaft stärken können. So werden die Motivation für Teilnahme und Mitwirkung, der Gesellschaftsbezug, die Finanzierung, der kirchenrechtliche Rahmen, das Kirchen- und Amtsverständnis und ökumenische Bezüge "Urbaner Profilgemeinschaften" beleuchtet; nach der Beurteilung von Chancen und Grenzen kommt in einem Schlusswort die kybernetische Leitfrage zur Beantwortung.
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