Der Thesenanschlag Martin Luthers gilt als Beginn der Reformation. 500 Jahre sind seitdem vergangen und immer noch halten sich Vorstellungen, der Protestantismus stehe künstlerischen Werken ablehnend gegenüber. Rolf Bothe zeigt, wie falsch diese Vorstellungen sind und präsentiert prachtvolle evangelische Kunst und Kultur. Im Jahr 1517 veröffentlichte Martin Luther seine Thesen gegen den Ablassmissbrauch - ein Ereignis, das in seinen Auswirkungen auf Politik, Religion, Kultur und Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Angesichts der Vielzahl von Publikationen zu Luther mag es verwundern, dass die Beschäftigung mit den Folgen der Reformation für die evangelische Kunst und Kultur nahezu ausgeblieben ist. Im Gegenteil, hartnäckig halten sich Vorstellungen von einer grundsätzlichen Feindseligkeit des Protestantismus gegenüber künstlerischen Werken. Rolf Bothe widmet sich in seinem Buch nicht nur der Architektur und Ausstattung von Kirchenbauten, sondern führt auch in Fragen der evangelischen Theologie, vor allem der Liturgie, ein und erläutert deren gesellschaftspolitische Auswirkungen. Eindrücklich illustriert der Kunsthistoriker, dass evangelische Kirchen keineswegs karg und schmucklos sind, die Umwidmung katholischer Kirchen und Kunstwerke kuriose Züge annehmen kann oder Kanzel und Emporen keine rein protestantischen Erfindungen sind. Er schildert Luthers Begeisterung für Musik, die dem Kirchenlied, aber auch der Orgel und der Instrumentalmusik zu wahren Höhenflügen verhalf. Das reich bebilderte Buch lädt zu einer Reise durch die Jahrhunderte und Regionen ein. Es gilt, einige der schönsten evangelischen Kunstwerke zu entdecken!
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