Gotthilf Schenkel (1889 - 1960) war eine vielfach begabte und engagierte Persönlichkeit. Er wirkte als Pfarrer in Stuttgart-Zuffenhausen, Unterdeufstetten und Esslingen und entfaltete eine intensive publizistische Tätigkeit, besonders als Religiöser Sozialist. Er war Freimaurer, Pazifist und politisch engagiert als langjähriger Landtagsabgeordneter der SPD und erster Kultusminister des neu gegründeten Bundeslandes Baden-Württemberg. Bereits Ende der 1920er Jahre bezog er öffentlich gegen den erstarkenden Nationalsozialismus Stellung und verlor infolgedessen als erster Pfarrer in Württemberg sein Amt. Dennoch ist Gotthilf Schenkel - schon damals weitgehend ein Einzelkämpfer - heute fast vergessen. Die Autoren zeichnen und dokumentieren auf der Grundlage seiner Publikationen und des umfangreichen Archivmaterials die Konturen dieses markanten Lebensprofils. Schenkels Eintreten für eine aktive Friedenspolitik und für ökosoziale Lebensformen ist von verblüffender Aktualität.