Der vorliegende Band untersucht in unterschiedlichen Facetten ein in der akademischen Kunstgeschichte bisher nur am Rande thematisiertes Forschungsgebiet. Es geht um die Kunstpolitik und Kunstförderung der Kirchen, deren ästhetische Normen lange Zeit in Distanz zum offiziellen Kunstdiskurs standen. In jüngster Zeit lassen sich aber Annäherungen feststellen, die ein großes Medieninteresse auf sich gezogen haben (wie die Gestaltung eines Fensters im Kölner Dom durch Gerhard Richter). Diese Modernisierungen, die sich im Fall der katholischen Kirche häufig auf Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils beriefen, wurden und werden innerhalb der Kirchen bei Theologen und Laien kontrovers diskutiert. In Fallstudien wird diesen Debatten nachgegangen und nach den Argumentationen gefragt, die eine zentrale Rolle gespielt haben.