Die Lebens- und Schaffensperioden des Kirchenmusikers Wilhelm Bender (1911 bis 1944) sind von den großen sozialen und kulturellen Umbruchphasen der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts geprägt: Nach 1930 und im Krieg wurde Wilhelm Bender mit seinem musikalischem Wirken damit zum Zeitzeugen und zur ¿gelebten Inhaltsangabe¿ der wichtigsten interdependenten (kirchen-) politischen und (kirchen-) musikalischen Strömungen: Jugend (musik-) bewegung, Volkssingen, Nationalsozialismus, (evangelischer) Kirchenkampf, kirchenmusikalische Erneuerungsbewegung, Suche der zeitgenössischen Komponisten nach einer individuellen Tonsprache. Die sich gegenseitig beeinflussenden Wirkungsgeschichten dieser Bewegungen und Gesinnungen spiegeln sich ¿ das macht die Person Wilhelm Bender auch historisch interessant ¿ in seinen Ausbildungs- und Berufsstationen sowie in seinen Kompositionen und Schriften wider. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich auch mit jenen Institutionen, mit denen Wilhelm Bender in einem verführenden politischen Klima regen Kontakt hatte, sowie mit seinen Lehrern und Vorbildern und anderen ihn umgebenden Personen, die Bezugspunkte für ihn und seine Musik waren. Die Veröffentlichung über Wilhelm Bender ist Biografie und Monografie zugleich, weil es im kirchenpolitischen Klima jener Jahre zum Schicksal Wilhelm Benders Parallelen zu Schicksalen mancher anderer Kirchenmusiker gab.
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