Die sympathische griechische Großfamilie stiehlt die Show!
Der Untertitel dieses Werkes, 'A Summer Romance', hält auf jeden Fall, was er verspricht – "Kiss me in Mykonos" (cbj Verlag, Mai 2021) ist ein süßer Jugendroman über unerwartete Gefühle unter griechischer Sonne. Für mich war es das erste
Buch vom Autoren-Duo Elliot & Noble alias Catherine Rider und angetan vom vielversprechenden…mehrDie sympathische griechische Großfamilie stiehlt die Show!
Der Untertitel dieses Werkes, 'A Summer Romance', hält auf jeden Fall, was er verspricht – "Kiss me in Mykonos" (cbj Verlag, Mai 2021) ist ein süßer Jugendroman über unerwartete Gefühle unter griechischer Sonne. Für mich war es das erste Buch vom Autoren-Duo Elliot & Noble alias Catherine Rider und angetan vom vielversprechenden Klappentext, freute ich mich auf ein paar entspannte Lesestunden.
Bereits das sommerliche, in harmonischen Blau- und Orangetönen gehaltene Cover weckt Erinnerungen an Griechenland bzw. die Sehnsucht nach einem Urlaub am Mittelmeer. Insbesondere die strahlend weißen Häuschen mit ihren bunten Fenstern und Türen verströmen das typisch griechische Flair. Durch die collageartige Anordnung der verschiedenen Bilder wirkt das Cover wie eine Sammlung von Schnappschüssen und passt sehr gut zum Genre.
Izzy aus New York wollte ihren Sommer eigentlich als Sängerin auf einem schicken Mittelmeer-Kreuzfahrtschiff verbringen, zusammen mit ihrem Freund Tyler. Doch kurz vor der Abreise kracht es zwischen den beiden und trotz Trennung müssen sie sich nun eine Kabine teilen. Hinzu kommt, dass sich Izzys Job als totaler Reinfall entpuppt: Statt auf der Bühne umjubelt zu werden, muss sie im peinlichen Hummer-Kostüm die Kinder bespaßen, während ihr Ex mit der heißen Lead-Sängerin anbandelt. Als sie denkt, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, strandet sie bei einem Landgang versehentlich auch Mykonos, wo sie prompt einem anderen Amerikaner über den Weg läuft. - Zach aus Chicago ist mit einer schwierigen Mission in seine ursprüngliche Heimat zurückgekehrt: Nach dem Tod seiner Großeltern möchte er seinen Erbanteil aus ihrem luxuriösen Anwesen ausgezahlt bekommen, um seine Karriere voranzutreiben. Seine griechische Verwandtschaft ist entsetzt und denkt nicht im Traum daran, das mit wertvollen Erinnerungen behaftete Haus zu verkaufen. Gewitzt setzen sich Onkel, Tanten, Cousinen & Co. zum Ziel, Zach mit einem netten griechischen Mädchen zu verkuppeln, um ihm die Flausen auszutreiben…und staunen nicht schlecht, als dieser ihnen plötzlich eine fremde Amerikanerin präsentiert, die dringend eine Unterkunft benötigt…
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zunächst etwas schwer, da ich mit Zach und Izzy, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, nicht richtig warm wurde. Beide sind sympathische Figuren, aber mir fehlte es bei den Hauptprotagonisten einfach an Tiefe; es dauerte eine Weile, bis ich mit ihnen mitfiebern konnte. Zudem spielen jahrzehntealte Briefe eine wichtige Rolle, die anfangs jedoch ohne Erklärung eingestreut werden und deren Bedeutung sich erst nach und nach erschließt, was mich beim Lesen irritiert hat. Das Highlight der Geschichte war für mich Zachs laute, warmherzige Großfamilie, die den Roman ganz klar aufwertete, vor allem seine zwei partywütigen Cousinen.
Der Schreibstil ist locker und unkompliziert, also absolut dem Genre entsprechend. Gerade zu Beginn erschienen mir allerdings einige Dialoge hölzern und wenig authentisch. Izzys Gespräch mit einem 7-jährigen Jungen wirkte auf mich z.B. nicht realistisch (in Bezug auf die zu erwachsene Ausdrucksweise des Kindes).
Hinsichtlich des Settings hätte ich mich über intensivere Beschreibungen der Umgebung und mehr Mykonos-Flair gefreut; zwar wurden hier und da griechische Begriffe eingestreut und das legendäre Nightlife der Insel in die Story eingebunden, aber abgesehen davon hätte die Handlung an jedem anderen Ort am Meer spielen können.
Insgesamt war es ein angenehm kurzweiliges Lesevergnügen, für das ich gerne 3 ½ bzw. 4 aufgerundete Sterne vergebe.