Wer träumt nicht davon, den Alltag hinter sich zu lassen und einfach auszusteigen? Das neue Sehnsuchtsland deutscher Auswanderer und Touristen ist eine grüne Insel am anderen Ende der Welt, wo es keine Kriege, keine Diktatoren, keine giftigen Tiere und keinen Pessimismus gibt - sondern nur glückliche Schafe und Menschen, jedenfalls fast. Die Rede ist von Neuseeland.
Ingo Petz wollte der Weltgeschichte und dem Stress entfliehen und die Kunst der Gelassenheit erlernen. Also hat er seinen Job und seinen Bausparvertrag gekündigt und ist ausgewandert - in das Land, das die Gelassenheit und Unbedarftheit zu seiner Religion erhoben hat, nach Neuseeland. Doch abgelegene Länder und extreme Landschaften gebären seltsame Charaktere, sie sind ein Spielplatz der Skurrilitäten und Grotesken. Und so handelt Ingo Petz' Buch von dem "anderen", dem abseitigen Neuseeland. Dem Neuseeland der philosophierenden Cowboys und wortkargen Buschmänner, der schrulligen Auswanderer und der aus der Welt gefallenen Paradiesvögel.
Ingo Petz wollte der Weltgeschichte und dem Stress entfliehen und die Kunst der Gelassenheit erlernen. Also hat er seinen Job und seinen Bausparvertrag gekündigt und ist ausgewandert - in das Land, das die Gelassenheit und Unbedarftheit zu seiner Religion erhoben hat, nach Neuseeland. Doch abgelegene Länder und extreme Landschaften gebären seltsame Charaktere, sie sind ein Spielplatz der Skurrilitäten und Grotesken. Und so handelt Ingo Petz' Buch von dem "anderen", dem abseitigen Neuseeland. Dem Neuseeland der philosophierenden Cowboys und wortkargen Buschmänner, der schrulligen Auswanderer und der aus der Welt gefallenen Paradiesvögel.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.01.2010Besuch bei Exoten
Glücklicher wollte er werden und zufriedener, also packte Ingo Petz seine Sachen, erklärte seinen Eltern beim Abendessen, er wandere ans andere Ende der Welt aus - und tat es. Zunächst zog es ihn nach Neuseeland; dorthin, weil der Autor bei einem Rockfestival in der Eifel ein paar fröhliche Musiker aus dem Land gehört hatte. Ihnen wollte er nacheifern, nicht was die Musik, sondern was deren gute Laune betraf. In seinem Reisebericht "Kiwi Paradise" erzählt er von seinen Monaten im fernen Südosten. Mit sicherem Instinkt für das Abseitige und Skurrile trifft er bei seinen Ausflügen in die entlegenen Winkel der Wahlheimat auf Menschen, die Gedichte schreiben und sie ihren Hunden widmen und die in der Abgeschiedenheit fern der Städte ihre innere Mitte gefunden haben. Liebenswürdig und warmherzig wirken die rauhbeinigen Exoten, weil sich Petz nie über sie, sondern eher über sich selbst amüsiert bei den vergeblichen Versuchen, deren rustikal zusammengezimmerte Weltbilder als ähnlich paradiesisch zu empfinden. Hier ist einer unterwegs, der sich von den Attraktionen Neuseelands nicht blenden und von den spröden Seiten der Fremde nicht einschüchtern lässt, einer, der verstehen und begreifen will. Und selbst wenn ihm das nicht immer gelingt, ist man nach der Lektüre geneigt, Neuseeland allein wegen seiner Sonderlinge zu lieben.
aba.
"Kiwi Paradise" von Ingo Petz. Droemer Verlag, München 2009. 336 Seiten. Gebunden, 18,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Glücklicher wollte er werden und zufriedener, also packte Ingo Petz seine Sachen, erklärte seinen Eltern beim Abendessen, er wandere ans andere Ende der Welt aus - und tat es. Zunächst zog es ihn nach Neuseeland; dorthin, weil der Autor bei einem Rockfestival in der Eifel ein paar fröhliche Musiker aus dem Land gehört hatte. Ihnen wollte er nacheifern, nicht was die Musik, sondern was deren gute Laune betraf. In seinem Reisebericht "Kiwi Paradise" erzählt er von seinen Monaten im fernen Südosten. Mit sicherem Instinkt für das Abseitige und Skurrile trifft er bei seinen Ausflügen in die entlegenen Winkel der Wahlheimat auf Menschen, die Gedichte schreiben und sie ihren Hunden widmen und die in der Abgeschiedenheit fern der Städte ihre innere Mitte gefunden haben. Liebenswürdig und warmherzig wirken die rauhbeinigen Exoten, weil sich Petz nie über sie, sondern eher über sich selbst amüsiert bei den vergeblichen Versuchen, deren rustikal zusammengezimmerte Weltbilder als ähnlich paradiesisch zu empfinden. Hier ist einer unterwegs, der sich von den Attraktionen Neuseelands nicht blenden und von den spröden Seiten der Fremde nicht einschüchtern lässt, einer, der verstehen und begreifen will. Und selbst wenn ihm das nicht immer gelingt, ist man nach der Lektüre geneigt, Neuseeland allein wegen seiner Sonderlinge zu lieben.
aba.
"Kiwi Paradise" von Ingo Petz. Droemer Verlag, München 2009. 336 Seiten. Gebunden, 18,95 Euro.
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