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Ein Reisender, den es nach Klagenfurt verschlägt, kann sich keinen besseren Guide wünschen als Egyd Gstättner. Der Schriftsteller nimmt ihn an der Hand und führt launig schwadronierend und kenntnisreich durch die Wörtherseemetropole. Den Lindwurm auf dem Neuen Platz lässt er zwar links liegen, dafür darf man sich über tausendundeine Hintergrundinformation der Stadtgeschichte freuen, über Anekdoten und persönliche Erinnerungen an Kulturschaffende in Klagenfurt sowie über akademische Ausführungen zur Verfassung des legendären KAC und zur Situation des Fußballs an sich. Unweigerlich taucht man…mehr

Produktbeschreibung
Ein Reisender, den es nach Klagenfurt verschlägt, kann sich keinen besseren Guide wünschen als Egyd Gstättner. Der Schriftsteller nimmt ihn an der Hand und führt launig schwadronierend und kenntnisreich durch die Wörtherseemetropole. Den Lindwurm auf dem Neuen Platz lässt er zwar links liegen, dafür darf man sich über tausendundeine Hintergrundinformation der Stadtgeschichte freuen, über Anekdoten und persönliche Erinnerungen an Kulturschaffende in Klagenfurt sowie über akademische Ausführungen zur Verfassung des legendären KAC und zur Situation des Fußballs an sich. Unweigerlich taucht man ein in die Gedankenwelt des Schriftstellers, der vergnüglich und scharfsinnig von Denkmälern und Friedhöfen, von Töchtern und Söhnen der Stadt, von Politik und Sport erzählt - und vom Wörthersee.
Autorenporträt
Egyd Gstättner, geboren 1962, lebt als freier Autor in seiner Heimatstadt Klagenfurt. Ständige Publikationen in »Kleine Zeitung« und »Die Presse« sowie in vielen anderen nationalen und internationalen Medien. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Im Picus Verlag erschienen unter anderem »Ein Endsommernachtsalbtraum«, »Das Geisterschiff«, »Am Fuß des Wörthersees«, »Das Freudenhaus« (2015), »Karl Kraus lernt Dummdeutsch« (2016) sowie »Wiener Fenstersturz« (2017). »Die Familie des Teufels. Allein gegen die Literaturgeschichte« erschien 2018, 2019 erschien »Mein Leben als Hofnarr. Es ist verdammt hart, Egyd Gstättner zu sein«. 2020 erschien »Klagenfurt. Was der Tourist sehen sollte«.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.05.2020

Tigerbikinis am Wörthersee

Was verbindet Klagenfurt mit Paris? Der Schriftsteller Julien Green. Er war neunzig Jahre alt, als er nach Kärnten flog, um bei der Premiere seines Stückes "Süden" dabei zu sein. Damals verliebte er sich so heftig in die Stadt, dass er den Wunsch äußerte, dort begraben zu liegen. Und so geschah es. Er wurde 1998 in der Pfarrkirche St. Egid bestattet. Derlei Anekdoten erzählt Egyd Gstättner, Autor zahlreicher Romane und Essaybände, in seinem Buch "Klagenfurt - Was der Tourist sehen sollte" - jenseits von Lindwurm, Pestsäule und Minimundus. Gstättner gelingt es, für einen Zwischenstopp in seiner Heimat zu werben. In einer zweitägigen Tour, die er hintersinnig kommentiert, führt er den Leser zu den Plätzen, an denen Wissenswertes, absonderliche Geschichten und persönliche Erinnerungen wohnen. Beginnend beim Grab von Ingeborg Bachmann am Friedhof Annabichl, geht es über das Eishockeystadion - der KAC ist vielfacher österreichischer Meister - zu den Fresken in der Bahnhofshalle, die den Künstler Giselbert Hoke dereinst als Skandalmaler brandmarkten, und weiter zu Orloff-Torte und Kasnudeln. Auf dass man gut gestärkt Gustav Mahlers Komponierhäuschen bewundere und die leicht angegrauten "süßen Mäderln in ihren Tigerbikinis" auf den Bootsstegen am Wörthersee. Egyd Gstättner zeigt sich als charmant-boshafter und zugleich selbstironischer Guide. "Der Geist weht, wo er will", meint er. In diesem launigen Bändchen ist er zu spüren.

aber

"Klagenfurt - Was der Tourist sehen sollte" von Egyd Gstättner. Picus Verlag, Wien 2020. 192 Seiten. Gebunden, 20 Euro.

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