Der alte Klapperzahn macht aus der Not eine Tugend: Aus seinen elf Söhnen formt er eine Fußballmannschaft. Nach jahrelangem Training steigt das erste Spiel gegen einen Prager Vorortklub. Doch schon bald warten andere Gegner: Die legendäre Elf von Slavia Prag, Mailand, Berlin, der FC Barcelona. Klapperzahns Wunderelf eilt von Erfolg zu Erfolg - bis sie eines Tages erstmals bezwungen wird. Von einem kleinen Jungen, dem ein Lederball gehört. Da beschließen die elf Brüder, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Aber plötzlich winkt ein letztes großes Spiel: in Sydney, Australien.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.01.2008Wasserballett
Dass er das durchhält! "Es war einmal ein armer Häusler", so beginnt Eduard Bass seine "Geschichte für kleine und große Jungen", "der hieß Klapperzahn und hatte elf Söhne. In seiner Armut wusste er nicht, was er mit ihnen anfangen sollte. Deshalb machte er aus ihnen eine Fußballmannschaft", und das wäre, auf dreieinhalb Buchzeilen, schon beinahe die ganze Geschichte. Doch Bass, der eigentlich Eduard Schmidt hieß, 1888 in Prag geboren wurde und Journalist war, legt in seinem patriotischen Sportlermärchen von 1922 ständig nach, bis es für 20 Kapitel und 132 Seiten langt - "womit die große Geschichte der Klapperzahn-Elf endet", heißt es dort. Aber natürlich hätte die Sache endlos weitergehen können, wäre dieses Schlussbild nicht einfach so unwiderstehlich: Die Klapperzahn-Knaben mit ihrem Vater irgendwo im Ozean, Wasserball spielend, "damit sie nicht aus der Übung kamen". Der Arco Verlag aus Wuppertal hat dem neu übersetzten Text des tschechisch schreibenden Autors ein umfangreiches Nachwort und die originalen Illustrationen beigegeben, Letztere stammen von Josef Capek, das Umschlagsbild von Walter Trier. All das bildet ein derart furioses Ensemble, dass man das Fußballmärchen zuverlässig ins Herz schließen wird. (Eduard Bass: "Klapperzahns Wunderelf". Aus dem Tschechischen übersetzt von Thomas Herbert Mandl, Daniela Pusch und Christoph Haacker. Arco Verlag, Wuppertal 2007. 176 S., geb., 16,- [Euro]. Ab 8 J.) spre
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dass er das durchhält! "Es war einmal ein armer Häusler", so beginnt Eduard Bass seine "Geschichte für kleine und große Jungen", "der hieß Klapperzahn und hatte elf Söhne. In seiner Armut wusste er nicht, was er mit ihnen anfangen sollte. Deshalb machte er aus ihnen eine Fußballmannschaft", und das wäre, auf dreieinhalb Buchzeilen, schon beinahe die ganze Geschichte. Doch Bass, der eigentlich Eduard Schmidt hieß, 1888 in Prag geboren wurde und Journalist war, legt in seinem patriotischen Sportlermärchen von 1922 ständig nach, bis es für 20 Kapitel und 132 Seiten langt - "womit die große Geschichte der Klapperzahn-Elf endet", heißt es dort. Aber natürlich hätte die Sache endlos weitergehen können, wäre dieses Schlussbild nicht einfach so unwiderstehlich: Die Klapperzahn-Knaben mit ihrem Vater irgendwo im Ozean, Wasserball spielend, "damit sie nicht aus der Übung kamen". Der Arco Verlag aus Wuppertal hat dem neu übersetzten Text des tschechisch schreibenden Autors ein umfangreiches Nachwort und die originalen Illustrationen beigegeben, Letztere stammen von Josef Capek, das Umschlagsbild von Walter Trier. All das bildet ein derart furioses Ensemble, dass man das Fußballmärchen zuverlässig ins Herz schließen wird. (Eduard Bass: "Klapperzahns Wunderelf". Aus dem Tschechischen übersetzt von Thomas Herbert Mandl, Daniela Pusch und Christoph Haacker. Arco Verlag, Wuppertal 2007. 176 S., geb., 16,- [Euro]. Ab 8 J.) spre
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Uwe Stolzmann zeigt sich schwer beeindruckt von dieser aufwändigen Neuauflage dieses Jugendbuchs, das der 1888 geborene tschechische Autor Eduard Bass verfasst hat. Für Stolzmann ist die Art und Weise, wie der Text aufbereitet wurde, ein "Musterbeispiel feinsinniger Philologie", bei der unter anderem auch die vorangegangenen Übertragungen ins Deutsche analysiert werden. "Eine große Übung für ein so kleines Buch", findet Stolzmann. Und auch der Primärtext bereitet dem Rezensenten Freude. Ihm gefällt beispielsweise, wie Bass sich über "nationale Klischees" lustig macht und die "fiebrige Politik zwischen den Kriegen" behandelt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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