Ein ungewöhnlich offenes, eloquentes und sehr persönliches Buch: Renate Künast, die Grüne Verbraucherschutzministerin und eine der beliebtesten Spitzenpolitikerinnen in Deutschland, gibt Einblick in ihre politische Tätigkeit und in ein Themengebiet, das unser aller Lebensqualität betrifft, bislang aber weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit bearbeitet wurde. Der Leser versteht die Zusammenhänge zwischen deutscher, europäischer und internationaler Agrarpolitik und wird animiert, selbst mit dem Einkaufskorb auf die Entwicklungen einzuwirken.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ein Buch zur Agrarwende von der zuständigen Ministerin persönlich. Kann das gut gehen? Nach einigen Seiten Eigenlobs und trotz der Vermeidung unbequemer Themen und einiger Wahlkampfmanöver, die Manfred Kriener nicht entgangen sind, geht es durchaus. Das Buch sei "gar nicht mal so schlecht", erklärt er, ab der Mitte werde es immer besser, sobald Fakten, etwa über Welthunger und Fischereikrise, dominieren, manchmal sogar "richtig leidenschaftlich". Fakten und leidenschaftlich? Sei's drum, das Buch, so Kriener, sei durchaus eine agrarische Faktensammlung und - was eigentlich ganz wunderbar ist - mit Künasts Bekenntnis für "eine andere Art von Landwirtschaft" kann man die Ministerin künftig beim Wort nehmen, "falls sie nach dem 22. September noch im Amt sein sollte", versteht sich. Apropos beim Wort nehmen: So unkritisch, wie Künast hier noch die Biobewegung feiert, meint der Rezensent, würde es heute nicht mehr gehen. Nach Nitrofen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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