Erinnerungen sind subjektiv, gerade wenn viele Jahre vergangen sind. Jeder sieht die Dinge anders, ja, der eine erinnert sich an Dinge, welche die andere vergessen hat. Dann das klassische Dilemma, wenn man über die Vergangenheit schreibt: soll man die wirklichen Namen verwenden oder nicht? Für die echten Namen spricht natürlich die Authentizität, nach dem Motto: das ist ja alles tatsächlich passiert. Warum soll ich die Personen nicht so nennen, wie sie heißen? Andererseits: Erinnerung ist wie gesagt persönlich. Vielleicht erinnere ich mich falsch und jemand fühlt sich auf den Schlips getreten. Oder noch schlimmer. Ich habe einen zugegeben nicht originellen Mittelweg gewählt: Vornamen komplett und Nachnamen als Einzelbuchstaben. Die vielleicht 50 Personen der Jahrgangsstufe würden so die Person leicht identifizieren können (falls sie denn das Büchlein jemals in die Hand bekommen und lesen, was eher unwahrscheinlich ist). Außerhalb dieser kleinen Gruppe wäre es ziemlich schwierig zu den real dahinterstehenden Personen zu gelangen. Meiner Meinung ein annehmbarer Kompromiss zwischen Glaubwürdigkeit und Wahrung der Privatsphäre.