Spannend, beklemmend und lehrreich: Ein Jugendbuch über Mobbing in der Schule.
Am Anfang ist es nur ein Spiel - das Spiel einer Klasse mit Lauren, der Neuen aus Australien. Doch was mit harmlosen Hänseleien beginnt, steigert sich schnell zu schlimmen Schikanen. Alex kann nicht glauben, was da in ihrer Klasse passiert. Denn zwei Jahre zuvor war schon einmal ein Junge das Ziel solcher Angriffe - und damals nahm das Ganze ein schreckliches Ende...
Ein Jugendroman, der zum Nachdenken anregt - und Lösungen aufzeigt.
Am Anfang ist es nur ein Spiel - das Spiel einer Klasse mit Lauren, der Neuen aus Australien. Doch was mit harmlosen Hänseleien beginnt, steigert sich schnell zu schlimmen Schikanen. Alex kann nicht glauben, was da in ihrer Klasse passiert. Denn zwei Jahre zuvor war schon einmal ein Junge das Ziel solcher Angriffe - und damals nahm das Ganze ein schreckliches Ende...
Ein Jugendroman, der zum Nachdenken anregt - und Lösungen aufzeigt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.04.2002Eskalation
Ein Mädchen wehrt sich
Man kennt das aus der eigenen Schulzeit: da kommt ein Neuer, der irgendwie anders ist. Man hänselt ihn, lacht ihn aus, macht ihn nach und spielt ihm schon mal einen Streich. Und der sondert sich danach ab und wird irgendwie komisch. Meistens schleift sich das nach einer Weile wieder ab. Neue Situationen, Ärger im Unterricht, da wird der Neue schnell zum alten Thema.
Das ist aber nicht immer so. Das kann auch eskalieren, und dann werden aus den „normalen” dummen Bemerkungen ganz schnell schwere Übergriffe. Von dieser Situation berichtet Celia Rees in ihrem Roman Klassenspiel .
Lauren ist aus Australien zugezogen. Ihre Mitschülerin Alex bekommt mit, wie sie wegen ihrer andersartigen Aussprache ausgelacht wird. Lauren ist wenig kommunikativ, sie zieht sich zurück und macht es so den anderen auch schwer, auf sie einzugehen. Irgendwie findet Alex das alles abstoßend. Sie erinnert sich, dass es schon einmal einen ähnlichen Fall gegeben hat an der Schule. Damals war es Michael Bailey, der zum Gespött der ganzen Schule wurde. Und Alex hatte damals mitgemacht. Das will sie dieses Mal unbedingt vermeiden. Sie versucht mit Lauren zu reden und ihr beizustehen. Was zur Folge hat, dass sich die Angriffe der Anderen jetzt auch gegen sie richten. Aber Alex hält durch. Das Beispiel Michael Bailey ist für sie abschreckend genug. Das darf nicht wieder passieren. Sie freundet sich sogar etwas an mit Lauren. Das stachelt aber die Mitschüler nur noch mehr an. Greg Simpson schreckt nicht davor zurück, von ihr Geld zu verlangen, wenn sie sich noch weiter mit Lauren abgibt. Würde sie nicht bezahlen, werden sie sich die kleine Schwester von Lauren vornehmen. Drohung und Erpressung wie damals bei Michael Bailey! Und der hätte beinahe Selbstmord begangen. Das wollen Alex und Lauren vermeiden. Sie wissen keinen Ausweg aus der Situation: sie vertrauen sich den Erwachsenen an.
Sorgfältig inszeniert zeigt Celia Rees wie sich eine Gewaltspirale weiter drehen kann, wenn nicht jemand dagegen hält. Dass das nicht einfach ist, ist allen klar. Aber einer muss anfangen. Und wenn es damit ist, sich mit anderen zusammen zu tun. Ein gutes Buch, das vielleicht noch ein wenig kompakter hätte sein können. Aber allemal vermittelt es Spannung und regt zum Nachdenken an. (ab 10 Jahre)
STEFAN WILFERT
CELIA REES: Klassenspiel. Aus dem Englischen von Cornelia Krutz Arnold. ars edition 2002. 194 Seiten, 9,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Ein Mädchen wehrt sich
Man kennt das aus der eigenen Schulzeit: da kommt ein Neuer, der irgendwie anders ist. Man hänselt ihn, lacht ihn aus, macht ihn nach und spielt ihm schon mal einen Streich. Und der sondert sich danach ab und wird irgendwie komisch. Meistens schleift sich das nach einer Weile wieder ab. Neue Situationen, Ärger im Unterricht, da wird der Neue schnell zum alten Thema.
Das ist aber nicht immer so. Das kann auch eskalieren, und dann werden aus den „normalen” dummen Bemerkungen ganz schnell schwere Übergriffe. Von dieser Situation berichtet Celia Rees in ihrem Roman Klassenspiel .
Lauren ist aus Australien zugezogen. Ihre Mitschülerin Alex bekommt mit, wie sie wegen ihrer andersartigen Aussprache ausgelacht wird. Lauren ist wenig kommunikativ, sie zieht sich zurück und macht es so den anderen auch schwer, auf sie einzugehen. Irgendwie findet Alex das alles abstoßend. Sie erinnert sich, dass es schon einmal einen ähnlichen Fall gegeben hat an der Schule. Damals war es Michael Bailey, der zum Gespött der ganzen Schule wurde. Und Alex hatte damals mitgemacht. Das will sie dieses Mal unbedingt vermeiden. Sie versucht mit Lauren zu reden und ihr beizustehen. Was zur Folge hat, dass sich die Angriffe der Anderen jetzt auch gegen sie richten. Aber Alex hält durch. Das Beispiel Michael Bailey ist für sie abschreckend genug. Das darf nicht wieder passieren. Sie freundet sich sogar etwas an mit Lauren. Das stachelt aber die Mitschüler nur noch mehr an. Greg Simpson schreckt nicht davor zurück, von ihr Geld zu verlangen, wenn sie sich noch weiter mit Lauren abgibt. Würde sie nicht bezahlen, werden sie sich die kleine Schwester von Lauren vornehmen. Drohung und Erpressung wie damals bei Michael Bailey! Und der hätte beinahe Selbstmord begangen. Das wollen Alex und Lauren vermeiden. Sie wissen keinen Ausweg aus der Situation: sie vertrauen sich den Erwachsenen an.
Sorgfältig inszeniert zeigt Celia Rees wie sich eine Gewaltspirale weiter drehen kann, wenn nicht jemand dagegen hält. Dass das nicht einfach ist, ist allen klar. Aber einer muss anfangen. Und wenn es damit ist, sich mit anderen zusammen zu tun. Ein gutes Buch, das vielleicht noch ein wenig kompakter hätte sein können. Aber allemal vermittelt es Spannung und regt zum Nachdenken an. (ab 10 Jahre)
STEFAN WILFERT
CELIA REES: Klassenspiel. Aus dem Englischen von Cornelia Krutz Arnold. ars edition 2002. 194 Seiten, 9,90 Euro.
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