Wer kennt nicht „Flipper“, „Raumschiff Enterprise“, „Lindenstraße“ oder „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“? - die erfolgreichen Fernsehserien, die ganze Generationen von Fernsehzuschauern geprägt haben. Der vorliegende Reclam-Band versammelt Einzeldarstellungen zu den großen Klassikern dieses
Genres.
Zunächst geben die beiden Herausgeber Thomas Klein und Christian Hißnauer in einer ausführlichen…mehrWer kennt nicht „Flipper“, „Raumschiff Enterprise“, „Lindenstraße“ oder „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“? - die erfolgreichen Fernsehserien, die ganze Generationen von Fernsehzuschauern geprägt haben. Der vorliegende Reclam-Band versammelt Einzeldarstellungen zu den großen Klassikern dieses Genres.
Zunächst geben die beiden Herausgeber Thomas Klein und Christian Hißnauer in einer ausführlichen Einleitung einen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Fernsehserie. Ihr Vorbild hatte sie in den Fortsetzungsromanen des 19. Jahrhunderts, doch mit den Medien Radio und Fernsehen perfektionierte und erweiterte sich das Prinzip des Seriellen. Außerdem werden die verschiedenen Typen der Fernsehserie erläutert.
Im Anschluss stellt ein renommiertes Autorenteam von knapp vierzig Journalisten und Medienwissenschaftlern in Einzelinterpretationen 45 Klassiker der Fernsehserie vor. Der Bogen reicht dabei von der britischen Kultserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ aus den 60er Jahren bis zur deutschen Serie „KDD - Kriminaldauerdienst“ (2007-2010).
Dazwischen finden sich Kurzdarstellungen (meist sechs bis zehn Seiten lang) zu solch bekannten Fernsehserien wie „Derrick“, „Ein Herz und eine Seele“, „Miami Vice“, „Die Schwarzwaldklinik“, „Baywatch“ oder „Sex and the City“. Natürlich fehlt auch „Dallas“ nicht, die Mutter aller Fernsehserien. Die Glamour-Serie über Sex, Öl und Intrigen veränderte die Serienlandschaft, denn nach „Dallas“ hielten Familienserien auch Einzug in das Abendprogramm.
Neben der geschichtlichen und künstlerischen Vorstellung bieten die Einzeldarstellungen auch zahlreiche Literaturhinweise. Die 45 Fernsehserien sind natürlich nur eine beschränkte Auswahl. Zu jeder Serie fallen einem mindestens fünf weitere ein, die nicht vertreten sind. Die vertretenen Serien berücksichtigen jedoch ein möglichst breites Spektrum an Genres und Formen. Der Reclam-Band präsentiert so wegweisende Beispiele der internationalen Serienproduktion seit den 60er Jahren. Trotzdem denken die Herausgeber schon über eine oder sogar zwei Fortsetzungen nach. So wurde (aus Platzgründen) auf Zeichentrickserien verzichtet (lediglich „Die Simpsons“ fanden Eingang in den Band).
Fazit: Eine umfassende und leicht lesbare Darstellung der Fernserien-Klassiker.
Manfred Orlick